Rheinische Post Emmerich-Rees

Real-Spieler können Final-Einzug kaum fassen

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MADRID (dpa) Nach dem Real-Wunder am Mittwochab­end konnte es Toni Kroos kaum fassen. „Wahnsinn, wir waren während der K.o.Phase schon 26 Mal raus und haben uns 26 Mal zurückgekä­mpft“, sagte er am Dazn-Mikrofon. „Keiner hätte gedacht, dass Real Madrid in dieser Saison noch mal ein Finale spielt“, sagte auch Trainer Carlo Ancelotti, machte eine kurze Pause, und stellte dann fest: „Jetzt sind wir drin.“Und Manchester City ist raus. Schon wieder, aber diesmal mit einem kaum mehr zu steigernde­n Drama. 4:3 in einem bereits berauschen­den Hinspiel, 1:3 im zweiten Duell nach Verlängeru­ng.

Madrid geriet im Estadio Santiago Bernabéu vor über 61.000 Zuschauern in der 73. Minute durch Riyad Mahrez zunächst in Rückstand. Das 0:1 wäre das Aus gewesen. Doch torlos daheim in einem K.-o.-Spiel der Champions League? Zuletzt passierte das vor elf Jahren gegen den FC Barcelona. Nicht aber am Mittwoch gegen Manchester.

„Wir waren dabei zu verlieren, wir waren tot, aber dann ist das alles passiert“, sagte Rodrygo. Mit seinen Treffern in der 90. und 91. Minute hatte der 21-jährige Brasiliane­r Real in die Verlängeru­ng gerettet: „Dann hat wohl Gott auf mich herunterge­blickt und gesagt: Heute wirst Du der Mann sein.“Er und mal wieder Karim Benzema. Mit seinem Tor zum 3:1 in der Verlängeru­ng per Elfmeter besiegelte der seit Monaten in Weltklasse­form spielende Franzose den Einzug ins Finale.

Für Guardiola fühlte es sich grausam an. „Jetzt brauchen wir Zeit, um das sacken zu lassen.“Ein oder zwei Tage“, betonte der Spanier. Viel mehr Zeit hat sein Team auch nicht: Schon am Sonntag steht für City daheim gegen Newcastle United ein weiteres wichtiges Spiel im Titelfernd­uell mit dem FC Liverpool in der Premier League an.

Real hatte sein nationales Meisterstü­ck vor dem Rückspiel in der Champions League schon perfekt gemacht – und will nun die ultimative Krönung am 28. Mai in Paris gegen Liverpool mit dem achten Triumph. „Ich glaube, dass es ein fantastisc­hes und ausgeglich­enes Finale sein wird, mit zwei sehr unterschie­dlichen Mannschaft­en“, sagte Ancelotti und lobte vor allem auch den deutschen Coach: „Klopp ist ein großartige­r Trainer, wir haben uns schon oft getroffen, ich habe größten Respekt vor ihm.“

Es war nicht das erste Mal in dieser Champions-League-Saison, dass Real sich so zurückmeld­et. Im Achtelfina­le unterlag die Mannschaft bei Paris Saint-Germain im Hinspiel 0:1. Das Rückspiel in Madrid begann mit einer Führung durch PSG und endete mit einem 3:1-Sieg von Real.

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