Rheinische Post Emmerich-Rees

Drei Wochen und 3500 Kilometer bis Verona

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Die Italien-Rundfahrt geht 2022 in ihre 105. Austragung.

Start ist am Freitag in der ungarische­n Hauptstadt Budapest, die Tour endet nach 3500 Kilometern, 51.000 Höhenmeter­n und 21 Etappen am 29. Mai in Verona.

Bonus dürfte irgendwann aufgebrauc­ht sein. Denn schlussend­lich dürften auch für Denk nur Ergebnisse zählen.

Beim Giro schickt das Team für den angestrebt­en Podestplat­z mit Buchmann, dem Niederländ­er Wilco Kelderman und dem Australier Jai Hindley gleich drei Kapitäne ins Rennen. Dadurch erhofft man sich taktisch mehr Möglichkei­ten. Kelderman war im Vorjahr Fünfter bei der Tour, Hindley erreichte 2020 sogar Platz zwei beim Giro, beide haben also zuletzt Ergebnisse erzielt und gehören für viele Fachmedien zum erweiterte­n Favoritenk­reis – während der Name Buchmann erst später im Kleingedru­ckten auftaucht.

In der Vorbereitu­ng mussten jedoch alle drei Rückschläg­e verkraften, sei es durch Stürze oder Krankheite­n. Auch Buchmann litt im April an einer Bronchitis. In Top-Form sieht er sich zum Start der Rundfahrt in Ungarn daher noch nicht, dafür aber womöglich in der dritten Woche, in der beim Giro traditione­ll die härtesten Bergetappe­n anstehen.

Buchmann könnte aus dem Bora-Trio für die Konkurrenz der große Unbekannte sein. Die Qualitäten für eine Top-Platzierun­g hat er längst nachgewies­en: gute Regenerati­onsfähigke­iten, Stressresi­stenz sowie die nötige Konstanz, auch gegen Ende von drei harten Rennwochen. Nur: Er konnte es in den letzten Jahren nie ohne einen Zwischenfa­ll zu Ende bringen.

Auf Dauer wird das einer erfolgreic­hen Karriere allerdings zum Verhängnis, Führungsro­llen bekommen dann andere Fahrer. Beim Giro d’Italia braucht der 29-Jährige daher bestenfall­s einen neuen Karrierehö­hepunkt – für sich selbst, aber auch für seine Position im Team. Vielleicht reicht es dafür schon aus, wenn er bis zum Ende sturzfrei bleibt.

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