Rheinische Post Emmerich-Rees

Politik sucht Gespräch mit Mifgash

In den Fraktionen gibt es keine Fürspreche­r für eine Bebauung des Synagogenp­latzes.

- VON MATTHIAS GRASS

KLEVE Alle Fraktionen im Klever Rat sind gegen die vom Verein der Begegnung Haus Mifgash geplante Überbauung des Synagogenp­latzes. Alle waren sich aber auch einig, dass die Politik zusammen mit dem Verein Haus Mifgash nach einer Lösung für ein künftiges Haus der Begegnung suchen möchte. „Wir wollen einen runden Tisch einrichten“, sagt Hedwig Meyer-Wilmes, Fraktionsc­hefin der Grünen im Klever Rat und Vorsitzend­e des Ausschusse­s für Kultur und Stadtgesta­ltung, der das Thema jetzt debattiert­e.

Georg Hiob, Chef der CDU-Fraktion, erklärte, dass er sich im Vorfeld klar geäußert habe: keine Bebauung des Synagogenp­latzes, aber Unterstütz­ung des Vereins auf der Suche nach einem Haus der Begegnung. Christian Nitsch, SPD-Fraktionsc­hef, forderte eine „Einstimmig­keit“aller. Die Einstimmig­keit gelte es jetzt mit dem Verein zu erarbeiten. Alle müssten zusammen über Alternativ­en nachdenken. „Wir müssen etwas realisiert bekommen, was alle machen wollen“, so Nitsch.

Clemens Giesen (Offene Klever) schlug vor, zuerst einen Bebauungsp­lan aufzustell­en, der dem Verein die Möglichkei­ten aufzeige, wo überhaupt gebaut werden könne. Das wiederum lehnte Hedwig Meyer-Wilmes ab: „Wir möchten ja nicht, dass die Investoren über der Burg kreisen“, sagte sie mit Blick auf die Grundstück­e in bester Lage an der Burg. Hier müsse man erst das Vorhaben kennen, um es es vielleicht über einen Bebauungsp­lan möglich zu machen. Wiltrud Schnütgen warf ein, dass für eine Bebauung letztlich nur eine Fläche übrig bleibe.

Das bestätigte auch der Technische Beigeordne­te der Stadt, Jürgen Rauer: Das Synagogeng­rundstück scheide ebenso aus wie die Fläche zwischen den beiden Abgängen zur Stadt hinunter. Er begrüße es grundsätzl­ich, darüber nachzudenk­en, die verbleiben­de Fläche, auf der derzeit Parkplätze sind, zu überbauen. Zumal der zu einem Parkplatz verkommene Dr-Will-Platz neu gestaltet und durch ein Gebäude gefasst werden müsste. Christoph Berens hatte hierzu in der Diskussion einen Wettbewerb vorgeschla­gen

Schließlic­h war sich der Ausschuss einig, möglichst noch vor den Sommerferi­en erstmals zusammen mit Haus Mifgash einen runden Tisch zum Thema zu organisier­en. Allerdings unter der Voraussetz­ung, so Meyer-Wilmes, dass man die Diskussion nicht wieder von vorne führen wolle, sondern jetzt die nächsten möglichen Schritte mit dem Verein der Begegnung absprechen möchte.

Hiob und Meyer-Wilmes waren sich auch einig, dass es mehr Leben auf dem Platz geben müsse und bei Gedenkfeie­rn deutlich mehr Bürger als nur die Offizielle­n kommen sollten. Meyer-Wilmes schlug vor, dass man hier wieder mehr auf die Schulen zugehen sollte.

„Wir wollen mit Haus Mifgash einen runden Tisch einrichten“Hedwig Meyer-Wilmes Fraktionsc­hefin der Grünen

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