Politik sucht Gespräch mit Mifgash
In den Fraktionen gibt es keine Fürsprecher für eine Bebauung des Synagogenplatzes.
KLEVE Alle Fraktionen im Klever Rat sind gegen die vom Verein der Begegnung Haus Mifgash geplante Überbauung des Synagogenplatzes. Alle waren sich aber auch einig, dass die Politik zusammen mit dem Verein Haus Mifgash nach einer Lösung für ein künftiges Haus der Begegnung suchen möchte. „Wir wollen einen runden Tisch einrichten“, sagt Hedwig Meyer-Wilmes, Fraktionschefin der Grünen im Klever Rat und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Stadtgestaltung, der das Thema jetzt debattierte.
Georg Hiob, Chef der CDU-Fraktion, erklärte, dass er sich im Vorfeld klar geäußert habe: keine Bebauung des Synagogenplatzes, aber Unterstützung des Vereins auf der Suche nach einem Haus der Begegnung. Christian Nitsch, SPD-Fraktionschef, forderte eine „Einstimmigkeit“aller. Die Einstimmigkeit gelte es jetzt mit dem Verein zu erarbeiten. Alle müssten zusammen über Alternativen nachdenken. „Wir müssen etwas realisiert bekommen, was alle machen wollen“, so Nitsch.
Clemens Giesen (Offene Klever) schlug vor, zuerst einen Bebauungsplan aufzustellen, der dem Verein die Möglichkeiten aufzeige, wo überhaupt gebaut werden könne. Das wiederum lehnte Hedwig Meyer-Wilmes ab: „Wir möchten ja nicht, dass die Investoren über der Burg kreisen“, sagte sie mit Blick auf die Grundstücke in bester Lage an der Burg. Hier müsse man erst das Vorhaben kennen, um es es vielleicht über einen Bebauungsplan möglich zu machen. Wiltrud Schnütgen warf ein, dass für eine Bebauung letztlich nur eine Fläche übrig bleibe.
Das bestätigte auch der Technische Beigeordnete der Stadt, Jürgen Rauer: Das Synagogengrundstück scheide ebenso aus wie die Fläche zwischen den beiden Abgängen zur Stadt hinunter. Er begrüße es grundsätzlich, darüber nachzudenken, die verbleibende Fläche, auf der derzeit Parkplätze sind, zu überbauen. Zumal der zu einem Parkplatz verkommene Dr-Will-Platz neu gestaltet und durch ein Gebäude gefasst werden müsste. Christoph Berens hatte hierzu in der Diskussion einen Wettbewerb vorgeschlagen
Schließlich war sich der Ausschuss einig, möglichst noch vor den Sommerferien erstmals zusammen mit Haus Mifgash einen runden Tisch zum Thema zu organisieren. Allerdings unter der Voraussetzung, so Meyer-Wilmes, dass man die Diskussion nicht wieder von vorne führen wolle, sondern jetzt die nächsten möglichen Schritte mit dem Verein der Begegnung absprechen möchte.
Hiob und Meyer-Wilmes waren sich auch einig, dass es mehr Leben auf dem Platz geben müsse und bei Gedenkfeiern deutlich mehr Bürger als nur die Offiziellen kommen sollten. Meyer-Wilmes schlug vor, dass man hier wieder mehr auf die Schulen zugehen sollte.
„Wir wollen mit Haus Mifgash einen runden Tisch einrichten“Hedwig Meyer-Wilmes Fraktionschefin der Grünen