Rheinische Post Emmerich-Rees

Erhaltungs­satzung für obere Lindenalle­e geplant

Einstimmig empfiehlt der Ausschuss für Kultur und Stadtgesta­ltung die Denkmalber­eichssatzu­ng für „Biesenkamp“in Kellen.

- VON MATTHIAS GRASS

KLEVE Die Straße Biesenkamp in Kellen wird Denkmalber­eich. Das empfahl der Ausschuss für Kultur und Stadtgesta­ltung einstimmig. Rainer Hoymann, Vorsitzend­er des Klevischen Vereins für Kultur und Geschichte und für die CDU sachkundig­er Bürger im Ausschusse­s, begrüßte den Beschluss „außerorden­tlich“: Sein Urgroßvate­r habe die Anlage einst gebaut, die jetzt fast 100 Jahre überdauert habe. Er habe dort auch Besitz, freue sich aber dennoch über das Denkmal. Er hoffe, dass sich alle anderen Eigentümer auch damit arrangiere­n können. Kleves Technische­r Beigeordne­ter Jürgen Rauer erklärte nach Rückfragen von Franz-Theo Dirmeier (CDU), dessen Geschäftsh­aus ebenfalls betroffen ist, dass die Bauverwalt­ung für Fragen zum Denkmalsch­utz bereit stehe. Es ließen sich immer Lösungen finden, wenn Änderungen vonnöten seien, sagte er.

Zuvor diskutiert­e der Ausschuss, wie man Bereiche der Stadt, die erhaltensw­ert sind, auch tatsächlic­h erhalten kann. Dazu hatte Meike Rohwer, Fachbereic­hsleiterin Bauen und Planen, die „Werkzeuge“„Gestaltung­ssatzung“, „Erhaltungs­satzung“und „Denkmalber­eich“vorgestell­t. Ein Denkmalber­eich müsse künstleris­che, wissenscha­ftliche und städtebaul­iche Gründe erfüllen und im Benehmen mit dem Denkmalsch­utz genehmigt werden. Eine Erhaltungs­satzung könne der Rat beschließe­n und müsse nicht zwingend diese Kriterien erfüllen. Hier könnten auch nur Stadt-Strukturen geschützt werden. Die Gestaltung­ssatzung hingegen eigne sich nur bedingt dazu. Auf Nachfrage bestätigte Rohwer, dass die Stadt an einer neuen Gestaltung­ssatzung für Kleve arbeite, die bald auch vorgestell­t werden soll.

Die Diskussion wurde am Beispiel obere Lindenalle­e und „Dreieck“Lindenalle­e/ Brabanters­traße festgemach­t. Hier wird die Verwaltung jetzt prüfen, wie man diesen

Bereich schützen kann, ausgehend von der oberen Lindenalle­e bis hin zu den beiden van-de-Sandt-Häusern aus den 1920er Jahren, von denen eines als „Schlössche­n“Haus Schmidthau­sen nachempfin­det. Zu dem Bereich sollen auch die auf der Höhe stehenden villenarti­gen Häuser bis in die obere Brabanters­traße hinein gehören.

Es gehe an der Lindenalle­e um die offene Bauweise mit viel Grünfläche unter hohen Alleebäume­n, um die Stadtstruk­tur, erklärte Rohwer. Eine Erhaltungs­satzung könnte die offene Bauweise und Struktur der Gebäudetyp­en festschrei­ben, Änderungen wären dann genehmigun­gspflichti­g. Zusätzlich wird die Verwaltung den Landschaft­sverband Rheinland bitten, auch die Denkmalwür­digkeit zumindest der van-de-Sandt-Bauten zu prüfen, so Wiltrud Schnütgen (Grüne). Schnütgen hatte zudem gesagt, dass die Grünen diesen Stadtberei­ch wie den Biesenkamp als wichtiges Beispiel für die Stadtentwi­cklung sehen. Das unterstütz­te auch Gerd Driever (CDU), vor allem mit Blick auf die Prüfung der Denkmalwür­digkeit der van-de-Sandt-Häuser.

 ?? RP-ARCHIVFOTO: MVO ?? Die Verwaltung prüft, ob für die obere Lindenalle­e und das Dreieck Brabanters­traße (Foto) eine Erhaltungs­satzung möglich ist.
RP-ARCHIVFOTO: MVO Die Verwaltung prüft, ob für die obere Lindenalle­e und das Dreieck Brabanters­traße (Foto) eine Erhaltungs­satzung möglich ist.

Newspapers in German

Newspapers from Germany