Bis zu 37 Linden in Gefahr
Ein Landwirt soll in Bedburg-Hau Baumwurzeln mit seinem Pflug beschädigt haben.
BEDBURG-HAU Prachtvoll reihen sich die alten Linden an der Kaiser-Wilhelm-Allee in Bedburg-Hau aneinander. Experten schätzen ihr Alter auf rund 100 Jahre. Sie weisen den Weg zur St. Antoniuskirche und zur vorgelagerten Grundschule. Fahrradfahrer erfreuen sich am Anblick der altehrwürdigen Bäume, die sich so schön in die flache niederrheinische Landschaft eingliedern. Doch nun sind viele der Linden möglicherweise in ihrem Bestand gefährdet, weil sie beschädigt wurden, wie unsere Redaktion erfuhr.
Auf Anfrage schilderte Dieter Henseler, der Leiter des Fachbereichs Planen und Bauen der Gemeinde
Bedburg-Hau, die Hintergründe. Demnach hat ein Landwirt beim Pflügen viele der Wurzeln beschädigt. Laut Henseler handelt es sich um den Pächter der Ackerfläche entlang der Kaiser-Wilhelm-Allee, der jedoch nicht aus Bedburg-Hau kommen soll. „Es ist ein Auswärtiger“, sagte Henseler. Der Trecker sei mit dem angehängten Pflug bis auf etwa 40 Zentimeter an die Baumreihe herangefahren. „Das ist viel zu nah. Es handelt sich im Übrigen auch um einen Landstreifen, der der Gemeinde gehört“, sagte der Bauamtsleiter.
Beim Umgraben des Feldes habe der Pflug dann zahlreiche Wurzeln beschädigt oder gar gekappt. Die Folgen sind offensichtlich. Aus dem Acker entlang der Baumreihe ragen etliche aus der Erde gerissene und zerschnittene Wurzeln hervor. Was das genau für die Linden bedeutet und wie viele der Bäume beschädigt wurden, soll nun ein von der Gemeinde beauftragter Gutachter ermitteln. Laut Henseler könnten bis zu 37 Linden beschädigt worden sein. Ob diese nun gefällt werden müssen oder ob sich die 100 Jahre alten Linden möglicherweise wieder erholen können, müsste der Experte entscheiden, so Henseler.
Da der Schaden wohl so oder so mehrere tausend Euro betrage, habe die Gemeinde Bedburg-Hau bereits Strafanzeige erstattet und auch die Untere Landschaftsbehörde benachrichtigt.