Tierische Rettungsaktion am Gleis
Ein Mann hat fünf Küken gerettet, deren Eltern von einem Zug erfasst wurden.
PRAEST (bal) Ein Emmericher hat am Donnerstagmorgen fünf Küken das Leben gerettet. Er hatte am Bahnsteig in Praest gegen 9.10 Uhr zunächst zwei offenbar vom Zug überfahrende ausgewachsene Tiere im Gleisbett und an der Bahnsteigkannte bemerkt und dann die fünf Jungtiere gesehen, die aufgeregt in den Gleisen hin und her liefen und nach ihren Eltern riefen. Was nun tun?
Mit klatschenden Händen trieb der Mann vom Bahnsteig aus die Küken Richtung Bahnübergang an der Sulenstraße, wo er sie sich schnappen konnte, in seinen Pullover packte und dann in den Einkaufskorb seines bereitstehenden Autos verfrachten wollte. Doch das erwies sich zunächst als gar nicht so einfach, denn die quicklebendigen Küken hüpften ihm immer wieder vom Arm, als er den Kofferraum öffnen wollte. Eine zufällig vorbeikommende Radfahrerin half dem Mann dabei, sie wieder einzufangen. „Zum Glück hat alles gut geklappt. Ich hatte bei der Aktion am Bahnsteig nur die Sorge, dass die Schranken runtergehen und gleich der nächste Zug kommt. Dann hätte ich nichts mehr machen können“, sagte der Mann, der erleichtert war, dass den Küken nichts passiert war.
Das schnatternde Quintett wurde zu einer in der Nähe wohnenden Bäuerin gebracht, die den Kleinen Unterschlupf gewährte. Anders als der Emmericher dachte, handelte es sich bei den Küken jedoch nicht um Enten. „Das sind Wildgänse, etwa acht bis 14 Tage alt“, erkannte die Landwirtin auf den ersten Blick. Die Küken werden jetzt erst einmal aufgepeppelt. Wenn sie größer sind, sollen sie wieder in die freie Wildbahn entlassen werden.