Überfüllte Züge wegen des Neun-Euro-Tickets
KÖLN (dpa) Mit dem Neun-Euro-Ticket in der Tasche haben viele Menschen in Nordrhein-Westfalen das lange Pfingstwochenende für Ausflüge genutzt – doch vor allem Radfahrer hatten bisweilen das Nachsehen. Auf den Bahnsteigen, etwa am Kölner Hauptbahnhof, versuchten Reisende vergeblich, mit ihren Fahrrädern noch einen Platz in den Zugabteilen zu bekommen. Bei den Fernzügen, in denen das Neun-Euro-Ticket nicht gilt, war die Lage entspannter.
Über das Pfingstwochenende sind alljährlich ohnehin viele Regionalzüge – vor allem in Urlaubsregionen – proppevoll. Dieses Mal kamen aber noch die Reisenden mit den Neun-Euro-Tickets hinzu. Darunter auch 150 Punker, die mit dem Zug nach Sylt gereist waren, um dort die Pfingsttage zu verbringen und zu feiern. Mit ihnen habe es Gespräche gegeben, sie benähmen sich im Rahmen, hatte ein Polizeisprecher am Wochenende gesagt. In den vergangenen Tagen war in den sozialen Medien in der Debatte über das Neun-Euro-Ticket viel über Sylt gesprochen worden. Auch Aufrufe linker Gruppen im Netz, die Insel zu „entern“, hatten dort die Runde gemacht.
Die günstigen Monatstickets wurden zu den touristischen Zielen laut Deutscher Bahn auch in NordrheinWestfalen wie erwartet sehr stark genutzt. Die Bahn bat die Reisenden aus Platzgründen, auf die Mitnahme von Fahrrädern in den Zügen zu verzichten, wenn man nicht unbedingt darauf angewiesen sei. Doch an den bei Radfahrern besonders beliebten Routen entlang der großen Flüsse in NRW wollten trotzdem oft so viele Radfahrer mitfahren, dass einige nicht mehr in die Züge passten.
Auf den Autobahnen im Land blieb es hingegen weitgehend ruhig. Der ADAC hatte im Vorfeld vor massiven Verkehrsstörungen am langen Pfingstwochenende gewarnt. Viele Kurzurlauber aus NRW fuhren mit dem Auto in Richtung deutsche Nord- und Ostseeküste und die Niederlande – und am Montag wieder zurück nach Hause. Zu langen Wartezeiten kam es dabei bis zum Nachmittag kaum.