Flick kündigt Wechsel im Team an
Nach dem 1:1 in Italien wird der Bundestrainer die Startelf gegen England verändern.
HERZOGENAURACH (dpa) Hansi Flick beließ es bei einer kurzen Ansprache auf dem Platz. Business as usual, lautete die Botschaft, als der Bundestrainer zu Beginn des Abschlusstrainings vor dem jetzt noch wichtigeren Fußball-Klassiker gegen England die Nationalspieler in Herzogenaurach auf dem Rasen um sich versammelte – so wie immer. Von Aktionismus, von Alarmismus nach dem doch ziemlich ernüchternden 1:1-Auftakt in die Nations League am Samstagabend in Italien hält Flick überhaupt nichts, der „ein oder andere“Profi wird sich dennoch am Dienstag (20.45 Uhr/ ZDF) in München auf der Bank wiederfinden.
„Klar müssen wir die Dinge besser machen, ohne Frage. Dazu sind wir da“, sagte Flick. „Für unser Spiel ist enorm wichtig, dass die Bereitschaft da ist, aktiv zu sein, eine gewisse Intensität zu haben.“Gegen die nach dem 0:1 in Ungarn ebenfalls besonders geforderten Three Lions gilt das umso mehr.
In der wahrscheinlich mit 69.000
Zuschauern ausverkaufen Münchner Allianz Arena geht es für Flick und seine Mannschaft noch nicht um Wiedergutmachung. So schlecht war der Auftritt in Bologna dann doch nicht. Viel auf dem Spiel steht aber schon, auch stimmungsmäßig. „Wichtig ist, dass wir den nächsten Schritt machen“, betonte der Bundestrainer: „Unsere Vorgabe an uns selbst ist, dass wir immer gucken, die Dinge besser zu machen.“
Dafür kämen „mehrere Spieler infrage“, neuen Schwung zu bringen, sagte der frühere Bayern-Coach Flick. Nur der wegen eines Infekts erst am Samstag zum Team gestoßene Marco Reus sei noch keine Option. Der Kapitän von Borussia Dortmund könne erst im folgenden Spiel in Budapest gegen Ungarn am kommenden Samstag wieder eingreifen.
Dass unmittelbar nach dem Bundestrainer Mittelfeldlenker Ilkay Gündogan zur Pressekonferenz erschien, könnte ein Indiz für einen Startelfeinsatz des Meistermachers von Manchester City sein. Genauso wie Flicks klares Lob: „Er hat gezeigt, als er gegen Italien eingewechselt wurde, dass er ein beruhigendes Element im Spiel ist, das hat uns gut getan.“Er schätze Gündogan, der für Leon Goretzka auflaufen könnte, „als Spieler und noch mehr als Menschen“.
Der in Bologna schwache Leroy Sané gilt als Wechselkandidat, auch Bayern-Kollege Serge Gnabry überzeugte nur in Ansätzen. Kai Havertz und Jamal Musiala sind gute Alternativen. „Der Trainer hat Varianten und Möglichkeiten“, sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff.
In Bologna hatte Flick – wie am Montag erneut – auf seine guten Eindrücke aus dem Training hingewiesen. Im Spiel war davon kaum etwas zu sehen gewesen. Die Aussage des Bundestrainers, die Italiener „wirkten teilweise ein bisschen eingespielter als wir“, hallte zudem noch nach. Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini hatte etliche potenzielle Debütanten im Kader und sein Team neu aufgestellt. Und Flick hatte seine Elf immerhin mit sieben Bayern-Profis bestückt.