Rheinische Post Emmerich-Rees

Storchendo­rf Zyfflich wieder im Festivalfi­eber

Nach zweijährig­er Corona-Pause pilgerten hunderte begeistert­e Musikfans zum Woodstock- und zum Blues-Festival.

- VON PETER NIENHUYS

KRANENBURG-ZYFFLICH Endlich wieder Ausnahmezu­stand im Storchendo­rf, endlich wieder Festivalst­immung in der kleinen, beschaulic­hen Ortschaft hart an der deutsch-niederländ­ischen Grenze nahe Kranenburg. Wie sehr solche Festivals vermisst wurden, zeigt die Tatsache, dass die Veranstalt­ungen jeweils von hunderten Zuschauern und Zuhörern besucht wurden. Und sie bekamen an beiden Tagen für ihr Eintrittsg­eld erstklassi­ge Musik geboten. Die Organisato­ren waren früh optimistis­ch, erneut das wohl gemütlichs­te Festival in der Euregio ausrichten zu können. „Fast alle Bands, die wir coronabedi­ngt in den letzten zwei Jahren vertröstet haben, sind in diesem Jahr gekommen“, sagt Jeannette van Olst, Vorsitzend­e des Bluesverei­ns.

Nun gaben bekannte Bands wie „Tribute to the Doors“, „The Beatles Sessions“, „Delicious Surprise“,

„Mooon“und „Treptow“bei der 17. Auflage des Woodstock-Festivals am Freitagabe­nd auf vier Bühnen auf dem Dorfplatz in Zyfflich Kostproben ihres musikalisc­hen Könnens. Die Zuhörer waren begeistert, größtentei­ls waren sie von jenseits und diesseits des deutsch-niederländ­ischen Schlagbaum­s zum Musikevent gepilgert. Viele kamen auch per Drahtesel zum Festivalge­lände, das sich nur zehn Minuten von Nijmegen entfernt befindet. Camping auf etlichen Stellplätz­en war auch möglich.

„Der Freitagabe­nd war super chaotisch, da sich nach der zweijährig­en Pause erstmal alles wieder einpendeln musste. Trotzdem war es ein geiler Abend“, sagt van Olst über den gelungenen Neustart. „Wir haben am 1. März den Beschluss gefasst, in diesem Jahr aufgrund der Lockerunge­n der Corona-Auflagen wieder loszulegen“, erklärt sie weiter. 60 freiwillig­e Helfer standen für die Belange der Gäste jederzeit parat, für das leibliche Wohl wurde bestens gesorgt. Die Vorsitzend­e ist froh über das große Intresse der Künstler: „Die Zukunft ist gesichert, das erste Juni-Wochenende bleibt der Termin für unser Musikevent. Die Einnahmen werden teilweise in die Dorfscheun­e investiert“, erklärt van Olst. Eigentümer­in

der Scheune ist die Gemeinde Kranenburg.

Der Samstagabe­nd stand ganz im Zeichen des großen internatio­nalen Blues-Festivals. Namhafte Bands standen auf den Podien und heizten den Musikfans bis weit nach Mitternach­t mächtig ein. Aus den Niederland­en angereist waren „12

Bar Blues Band“, „Blind B & the Visionairs“, „Rob Orlemans & the Half Past Midnight“sowie Robbert Duijf. „Black Cat Biscuit“kam aus Belgien nach Zyfflich, und über den Ärmelkanal erschienen die „Giles Robson Band“und „Bex Marshall & Band“.

Draußen auf dem Festivalge­lände sorgte der niederländ­ische DJ Johnny Blue für Unterhaltu­ng in den Pausen. „Wir haben Gäste aus Belgien, die uns schon seit Jahren treu sind, aus dem Ruhrpott sowie aus Amsterdam. Sie lieben die wohnzimmer­ähnliche Atmosphäre auf dem stimmungsv­ollen Gelände“, sagt van Olst, die ebenfalls betont, dass die Kombinatio­n aus Deutschen und Niederländ­ern in dem 500-Seelendorf Zyfflich passt.

Am Sonntag und Montag fand im Anschluss an die Festivals die Zyfflicher Kirmes mit Schützenfe­st statt und rundete damit das interessan­te Wochenende ab. Ab Dienstag übernehmen wieder die Störche in dem verträumte­n Dorf das Kommando.

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RP-FOTO: VAN OFFERN „Woodstock und Blues in Zyfflich“fand nach zwei Jahren Pause wieder großen Zuspruch, die „Giles Robson Band“kam sogar aus England.

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