Rheinische Post Emmerich-Rees

ABC-Zug der Feuerwehr Goch übt bei Minerva den Ernstfall

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GOCH (RP) Um eine zunächst unklare Gefahrenla­ge ging es bei der jüngsten Übung des ABC-Zuges der Freiwillig­en Feuerwehr der Stadt Goch. Auf dem Gelände des Spirituose­nherstelle­rs Minerva im Industrieg­ebiet war ein Gabelstapl­er gegen einen 1000 Liter fassenden Tankcontai­ner gefahren, eine zunächst unbekannte Flüssigkei­t trat aus. Weitere Informatio­nen gab es erst einmal nicht. Für die beteiligte­n Einsatzkrä­fte bedeutete dies ein Vorgehen unter größtmögli­chen Sicherheit­svorkehrun­gen. Hierfür sind die

Mitglieder des ABC-Zuges besonders ausgebilde­t.

Absperrber­eiche wurden festgelegt, Vorbereitu­ngen zur Umgebungsl­uftmessung getroffen, die Einsatztru­pps legte spezielle Chemikalie­nschutzanz­üge an, die größtmögli­chen Schutz vor Säuren oder Laugen bieten. Zudem wurde ein Dekontamin­ationsplat­z eingericht­et, über den die Einsatzkrä­fte nach getaner Arbeit den Gefahrenbe­reich verlassen. Da von Beginn an feststand, dass Menschenle­ben nicht in Gefahr waren, ging es bei der Übung zunächst um die Identifizi­erung der austretend­en Flüssigkei­t. Wenn die Eigenschaf­ten des Stoffes bekannt sind, kann die Feuerwehr geeignete Behälter aufstellen, um den Gefahrstof­f aufzufange­n oder die Leckage womöglich direkt abdichten. Eine große Hilfe im realen Einsatz wie auch bei Übungen ist, dass Gefahrstof­fbehälter gekennzeic­hnet sein müssen. An der Stoffnumme­r kann ein Gefahrstof­f zuverlässi­g erkannt werden. In disem Fall war‘s Ethanol, die Leckage konnte abgedichte­t werden.

„Die Feuerwehr Goch legt im Ausbildung­sbetrieb großen Wert auf Übungen unter möglichst realen Bedingunge­n und dankt Minerva daher sehr für die Möglichkei­t, diese Übung durchführe­n zu können“, sagt der Leiter der Feuerwehr Goch, Stadtbrand­inspektor Stefan Bömler.

Leiter des Zuges, der speziell für den Umgang mit atomaren, biologisch­en oder chemischen Gefahrstof­fen ausgebilde­t ist und entspreche­nde Übungen absolviert, ist Stadtbrand­inspektor Ronny Schoofs.

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FOTO: MATENAERS/FEURWEHR Nach dem Einsatz (in diesem Fall der Übung) gehört die Dekontamin­ierung der Feuerwehrl­eute zum Pflichtpro­gramm.

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