„Heiliges Land“
Kiesabbau
Kies aus Reeser Baggerlöchern wird -offenbar- zu 100 Prozent ins Ausland weggeschafft. Müssten nicht gerade vor diesem Hintergrund vor allem in Rees die landwirtschaftlichen Böden jetzt noch mehr konsequent in Schutz genommen werden?
Sollte vor dem Hintergrund des „Kies-Urteils“des Oberverwaltungsgerichtes (OVG) Münster vom Mai 2022 nicht auch nunmehr dauerhaft auf den Durchstich der Haffen`schen Landwehr verzichtet werden (lt. Gutachten lagert dort nur Torf und keine witschaftlich zu fördernde Kiese und Sande)? Durch die räumlich-funktionale Trennung zwischen der jeweils planerisch gesicherten Freizeitund Erholungsschwerpunktnutzung (FES) nördlich der Haffen`schen Landwehr sowie der Umsetzung naturschutzfachplanerischen Belange südlich der Haffen`schen Landwehr bliebe somit die hier angedachte Realisierung der Gesamtkonzeption des Landes NRW weiterhin konfliktfrei möglich.
Unabhängig davon könnte die angedachte Photovaltaikanlage auf dem Baggerloch Reeser Meer Nord sicherlich auf das Baggerloch der Reeser Meer-Norderweiterung umgeplant werden. Heißt es doch bereits seit über zehn Jahren in der Genehmigung des Kreises Kleve, dass durch die Herstellung dieses Gewässers die Attraktivitätssteigerung des geplanten F E S erfolgen solle. Diesen Worten könnten somit auch endlich Taten folgen. Ansonsten wäre das -wohlein Versagungsgrund dieses Baggerloch künftig weiterhin ausbeuten zu dürfen.
Auch der Antrag für die zwei beabsichtigten Baggerlöcher der Reeser Welle müssten m. E. aufgrund des OVG-Urteiles neu bewertet werden.
Handelt es sich hierbei doch wegen des herausragendes Gesamtbodengefüges um eine sehr fruchtbare/ertragreiche agrarische Gunst-Region. Obstbauer Hessling vom linksrheinischen Keppelner Bauerladen „Lindchen“bei Uedem, verwendete im Mai in der Rheinischen Post den Begriff „gelobtes Keppelner Bauernland“. Da er über so gute Böden verfüge, dass dort keine Obstplantagen sondern lediglich Obstgehölzzucht betrieben werden könne (da dazu zu ertragreich!!!).
In diesem Zusammenhang auf die Reeser Welle umgemünzt, deute ich für mich, dass Reeserward „heiliges Land“der Ackerbauern ist und es von daher auch bleiben sollte.
Erstmals wurde nun aus dem Kleverland ein ökologisch glaubwürdiger Politiker in den neuen Landtag gewählt.
Dr. Wille und seinem Team ist zu wünschen, dass sie den seit 2004 vom Reeser Rat&Verwaltung angekündigten Kies-Ausstieg mit Rees vereint, beschleunigt realisieren werden.
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