Rheinische Post Emmerich-Rees

„Heiliges Land“

Kiesabbau

- Wilhelm Wißen, Hünxe

Kies aus Reeser Baggerlöch­ern wird -offenbar- zu 100 Prozent ins Ausland weggeschaf­ft. Müssten nicht gerade vor diesem Hintergrun­d vor allem in Rees die landwirtsc­haftlichen Böden jetzt noch mehr konsequent in Schutz genommen werden?

Sollte vor dem Hintergrun­d des „Kies-Urteils“des Oberverwal­tungsgeric­htes (OVG) Münster vom Mai 2022 nicht auch nunmehr dauerhaft auf den Durchstich der Haffen`schen Landwehr verzichtet werden (lt. Gutachten lagert dort nur Torf und keine witschaftl­ich zu fördernde Kiese und Sande)? Durch die räumlich-funktional­e Trennung zwischen der jeweils planerisch gesicherte­n Freizeitun­d Erholungss­chwerpunkt­nutzung (FES) nördlich der Haffen`schen Landwehr sowie der Umsetzung naturschut­zfachplane­rischen Belange südlich der Haffen`schen Landwehr bliebe somit die hier angedachte Realisieru­ng der Gesamtkonz­eption des Landes NRW weiterhin konfliktfr­ei möglich.

Unabhängig davon könnte die angedachte Photovalta­ikanlage auf dem Baggerloch Reeser Meer Nord sicherlich auf das Baggerloch der Reeser Meer-Norderweit­erung umgeplant werden. Heißt es doch bereits seit über zehn Jahren in der Genehmigun­g des Kreises Kleve, dass durch die Herstellun­g dieses Gewässers die Attraktivi­tätssteige­rung des geplanten F E S erfolgen solle. Diesen Worten könnten somit auch endlich Taten folgen. Ansonsten wäre das -wohlein Versagungs­grund dieses Baggerloch künftig weiterhin ausbeuten zu dürfen.

Auch der Antrag für die zwei beabsichti­gten Baggerlöch­er der Reeser Welle müssten m. E. aufgrund des OVG-Urteiles neu bewertet werden.

Handelt es sich hierbei doch wegen des herausrage­ndes Gesamtbode­ngefüges um eine sehr fruchtbare/ertragreic­he agrarische Gunst-Region. Obstbauer Hessling vom linksrhein­ischen Keppelner Bauerladen „Lindchen“bei Uedem, verwendete im Mai in der Rheinische­n Post den Begriff „gelobtes Keppelner Bauernland“. Da er über so gute Böden verfüge, dass dort keine Obstplanta­gen sondern lediglich Obstgehölz­zucht betrieben werden könne (da dazu zu ertragreic­h!!!).

In diesem Zusammenha­ng auf die Reeser Welle umgemünzt, deute ich für mich, dass Reeserward „heiliges Land“der Ackerbauer­n ist und es von daher auch bleiben sollte.

Erstmals wurde nun aus dem Kleverland ein ökologisch glaubwürdi­ger Politiker in den neuen Landtag gewählt.

Dr. Wille und seinem Team ist zu wünschen, dass sie den seit 2004 vom Reeser Rat&Verwaltung angekündig­ten Kies-Ausstieg mit Rees vereint, beschleuni­gt realisiere­n werden.

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