Kalenderblatt
07.06.1742 Die Goldbachsche Vermutung
Im Jahr 1900 hatte der Mathematiker David Hilbert die Ehre, beim Internationalen Mathematiker-Kongress in Paris einen Vortrag zu halten. Anstatt auf die vergangenen Verdienste seiner Kollegen zu blicken, wollte er einen Ausblick darauf geben, was die Mathematik seiner Meinung nach im beginnenden Jahrhundert zu leisten hätte. Hilbert stellte dem Publikum eine Liste vor, in der er 23 bis dahin ungelöste Probleme der Mathematik zusammengestellt hatte. Die Hilbertschen Probleme sollten die Experten in den folgenden Jahren beschäftigen. Mittlerweile sind die meisten von ihnen (teilweise) gelöst. Drei der Probleme sind jedoch noch immer aktuell. Dazu gehört eine der bekanntesten Fragestellungen der Mathematik: die Goldbachsche Vermutung. Sie war schon zu Hilberts Zeit mehr als 150 Jahre alt. Christian Goldbach war ein preußischer Gelehrter, der im 18. Jahrhundert am russischen Zarenhof und an der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg tätig gewesen war. Er hatte am 7. Juni 1742 in einem Brief (Foto) an Leonhard Euler seine Vermutung formuliert. Sie lautet: Jede gerade Zahl, die größer ist als zwei, ist die Summe zweier Primzahlen. Das Problem: Es gelang weder Goldbach noch seinen Nachfolgern, diese These zu beweisen. Die Goldbachsche Vermutung, die durch Hilbert noch einmal an Popularität gewann, beschäftigte die Zahlentheorie über Jahrhunderte. Mit Hilfe von Computern wurde die Vermutung mittlerweile an Zahlen geprüft, die in den Bereich der Trillion gehen (eine eins mit 18 Nullen). Als Beweis gilt dies jedoch nicht. Und so bleibt die Goldbachsche Vermutung weiter ein ungelöstes Rätsel der Mathematik.