Kirchentag in Düsseldorf möglich
Ende des Monats entscheidet die Lokalpolitik über das evangelische Großereignis.
DÜSSELDORF Die Kommunalpolitik der Landeshauptstadt entscheidet bis Ende des Monats darüber, ob Düsseldorf im Jahr 2027 Veranstaltungsort des Deutschen Evangelischen Kirchentags wird. Bei der ersten Bekanntgabe einer Bewerbung des Rheinlands vor zwei Jahren ist auch Köln im Gespräch gewesen, wo der Kirchentag zuletzt 2007 veranstaltet worden war. Allerdings haben sich die Verantwortlichen nun eindeutig für Düsseldorf ausgesprochen. Eine entsprechende Vorlage für den Hauptausschuss und den Rat liegt unserer Redaktion vor.
Demnach soll das fünftägige Event mehr als 100.000 Besucher anziehen. Rund 40.000 ehrenamtliche Jugendliche und Erwachsene sind als Unterstützer eingeplant. Etwa 2000 Einzelveranstaltungen im gesamten Stadtgebiet sind geplant. „Der Evangelische Kirchentag wirkt sich positiv auf die lokale Wirtschaft aus, leistet einen wichtigen Beitrag zum sozialen Frieden und dem Zusammenleben und stärkt das positive Image der Stadt“, heißt es in der Beschlussvorlage.
Übernehmen soll die vorbereitende Organisation die städtische Tochter D.Live. Wie unsere Redaktion aus einer internen Informationsveranstaltung
Eine Herausforderung würde die Unterbringung von bis zu 70.000 Teilnehmern
erfuhr, kommen aus Sicht von D.Live der Rheinpark Golzheim und die Oberkasseler Rheinwiesen als zentrale Veranstaltungsorte infrage. Eine Herausforderung würde die Unterbringung von bis zu 70.000 Teilnehmenden in Hotels, Privatunterkünften, und schätzungsweise 25.000 von ihnen auch in Schulen und Turnhallen. Partner des Kirchentages wären die Evangelische Kirche im Rheinland, die Stadt und das Land. Während es in der Beschlussvorlage heißt, das Event werde die Stadt Zuschüsse von 4,3 Millionen Euro sowie Sachleistungen in Höhe von 1,5 Millionen Euro kosten, rechnet D.Live laut Teilnehmern der Infoveranstaltung zusätzlich mit Zuschüssen des Bundes von 500.000 Euro, des Landes in Höhe von 7,5 Millionen und der Kirche von sieben Millionen Euro. Die Einnahmen für die Stadt bezifferte D.Live mit mindestens 20 Millionen Euro. Ein Sprecher der städtischen Tochter wollte diese Zahlen auf Anfrage zunächst nicht bestätigen.
Ein Sprecher der Evangelischen Kirche im Rheinland sagte unserer Redaktion, wenn die Politik entsprechende Beschlüsse fasse, werde man mit Freude eine Einladung an den Evangelischen Kirchentag in Fulda aussprechen. Dessen Präsidium werde abschließend darüber entscheiden, ob das Event tatsächlich in fünf Jahren in NRW stattfinde. Düsseldorf war zuletzt Veranstaltungsort des Kirchentags im Jahr 1985.