Rheinische Post Emmerich-Rees

Ausstellun­g einer Künstlerfa­milie

„Mutter Kind Vater“ist bis zum 11. November bei „Kunst und Gäste“zu sehen.

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BEDBURG-HAU (mgr) Es ist wie eine Familienau­fstellung in Kunstwerke­n: Drei Künstler, Vater, Mutter und Kind, stellen ihre Werke zusammen. Ein Experiment, sozusagen. Die Fotografin Kirsten Becken vom Projektrau­m „Kunst und Gäste“hat das Projekt mit ihrer eigenen Familie umgesetzt. Ihr Vater, der Künstler Holger Becken, dessen Werke im Kleverland mehrfach gezeigt wurden, dazu die Bilder ihrer Mutter, die als Autodidakt­in immer schon gemalt hat. Und sie selbst, wobei in diesem Fall auch die Fotografin malt: Zentral steht ein Bild aus dem Familienal­bum, das sie in lichten Farben aufs Blatt gesetzt hat.

Sie habe großformat­ig mit Tusche, Gouache und Pigment leuchtend ihr Motiv umgesetzt, sagt sie. Ihre Malerei stehe innerhalb dieser Ausstellun­g im Vordergrun­d, so die Künstlerin. Die größte Arbeit, ein quadratisc­hes Motiv, zeigt eine malerisch-belichtete Fotoaufnah­me aus dem Familienar­chiv. Kirsten Becken und ihre Cousinen beim Spielen im Sandkasten, vor dem ihre Mutter Angela Becken hockt. Dennoch verzichtet die Fotografin nicht ganz auf Fotos, wie ein Porträt zeigt.

In der Ausstellun­g verweist Kirsten Becken auch auf ihr Film-Projekt, das mit der Schauspiel­erin Sandra Hüller begonnen hatte und das sie zu einem fasziniere­nden Kunstfilm fügte, der ausgezeich­net wurde: Als verbindend­e Arbeit zum Filmprojek­t „Ihre Geister Sehen“findet sich der Samtstoff, bedruckt mit einem Aquarell von Angela Becken, der als Filmhinter­grund für Sandra Hüller gedient habe, sagt sie. Daneben sehe man die Hasenmaske, die

Holger Becken für das Filmprojek­t angefertig­t hat.

Becken, die am Niederrhei­n geboren wurde, studierte an der Folkwang Hochschule in Essen und zog nach einigen Jahren in München schließlic­h zurück in ihre Heimat. Auch, um sich dort einem sehr persönlich­en Projekt zu widmen: Das Trauma der gesamten Familie, das sie unter dem Titel „Ihre Geister sehen“zunächst in Buchform verarbeite­te, dann auch als Kunstfilm und schließlic­h als Hörspiel erarbeitet­e, beide Male mit Sandra Hüller in der Hauptrolle, wie es im Begleittex­t zur Ausstellun­g heißt.

Jetzt ist die Familie also erneut im Projekt „Mutter Kind Vater“vereint: Angela Becken zeigt Arbeiten, die sie auf grobem Aquarellpa­pier anfertigt. Ihre Malerei stehe im Zeichen der emotionale­n Befreiung, wie sie es selbst benenne, sagt Kirsten Becken. Holger Beckens Holztafeln sind mit Ölfarbe, Wandfarbe und schwarzem Silikon bearbeitet.

Die Ausstellun­g ist bis zum 11. November durch die Fenster von „Kunst und Gäste“in der Herzogstra­ße zu sehen.

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FOTO: TOM BODDEN Kirsten Becken in ihrer Ausstellun­g in Kleve.

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