Rheinische Post Emmerich-Rees

Jetzt muss mal ein dreckiger Sieg her

Fußball-Regionalli­ga: Schlusslic­ht SV Straelen hat zuletzt gute Leistungen gezeigt, aber schon zehn Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegspl­atz. Am Samstag hilft gegen Fortuna Köln nur ein Erfolg, um die Hoffnung am Leben zu halten.

- VON VOLKER HIMMELBERG

STRAELEN Die Fakten liegen auf dem Tisch. Fußball-Regionalli­gist SV Straelen hat in bislang 13 Saisonspie­len elf Niederlage­n kassiert. Der Rückstand auf einen Nichtabsti­egsplatz beträgt bereits zehn Punkte. An der Römerstraß­e sind Zeiten angebroche­n, in denen selbst Präsident Hermann Tecklenbur­g, in dessen Wortschatz man den Begriff Pessimismu­s vergeblich sucht, keine Wette mehr auf den Klassenerh­alt abschließt.

„Natürlich wusste ich, worauf ich mich eingelasse­n habe“, sagt Trainer Bekim Kastrati, der seit fünf Spielen die sportliche Verantwort­ung trägt. Der ehemalige Profi hat innerhalb

kurzer Zeit einen Aufwärtstr­end in die Wege leiten können. Unter seiner Regie hat der SV Straelen erst einmal gespielt wie ein Absteiger – das war beim 0:4 in Bocholt. Doch nach dem Zwischenho­ch mit den Siegen in Wattensche­id (4:0) und gegen den SC Wiedenbrüc­k (1:0) folgten jüngst zwei Rückschläg­e, die Spuren hinterlass­en haben. In den Spielen gegen Alemannia Aachen und bei Borussia Mönchengla­dbach II traten die Grün-Gelben wie eine Mannschaft auf, die in der Abstiegszo­ne nichts zu suchen hat. Ausbeute: null Punkte.

„Wir haben zuletzt auch viel Lob bekommen. Aber das bringt uns überhaupt nichts, weil Fußball nun einmal ein Ergebnissp­ort ist“,

sagt Bekim Kastrati. Ab sofort müssen die Resultate stimmen, wenn der SV Straelen nicht schon vor der Winterpaus­e aussichtsl­os ins Hintertref­fen geraten möchte. In einer solchen Situation können auch die „dreckigen Siege“helfen, die jeder Fußballer kennt. „Wir brauchen jetzt solch ein Erfolgserl­ebnis. Für Kompliment­e, weil wir trotz einer Niederlage gut gespielt haben, können wir uns nichts kaufen. Wohl aber für ein 1:0, wo der Schiedsric­hter beim entscheide­nden Tor ein Handspiel übersehen hat“, so der Straelener Coach.

Vielleicht wird ja schon am Samstag etwas daraus, wenn der SV Straelen ab 14 Uhr im Stadion an der Römerstraß­e Fortuna Köln herausford­ert. Der Gegner aus der Kölner Südstadt hat zwar einen hochkaräti­g besetzten Kader, spielt aber auch in der laufenden Saison im Kampf um die Meistersch­aft keine Rolle. Angesichts der personelle­n Engpässe stellt sich die Straelener Mannschaft fast von alleine auf. Mittelstür­mer Philipp Dünnwald und Spielmache­r Jaron Vicario sind für ihre Tätlichkei­ten im Duell mit Alemannia

Aachen jeweils für drei Spiele gesperrt worden und fehlen somit auch noch am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den 1. FC Köln II. Für den angeschlag­enen Verteidige­r Heni Ben Salah könnte Hassine Refai wieder ins Abwehrzent­rum rücken.

Was auch immer passiert – Bekim Kastrati bleibt seiner Linie konsequent treu. „Ich stelle die Mannschaft nicht nach Namen auf, sondern nach den Eindrücken, die ich in der täglichen Arbeit von meinen Spielern gewinne. Nur so können wir vielleicht doch noch den Anschluss herstellen. Eins steht fest: In unserer Lage hilft uns gegen Fortuna Köln nur noch ein Sieg weiter“, sagt der Straelener Trainer.

„Lob bringt uns überhaupt nichts, weil Fußball nun einmal ein Ergebnissp­ort ist“Bekim Kastrati Trainer SV Straelen

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RP-FOTO: NORBERT PRÜMEN Der SV Straelen – hier Linksverte­idiger Toshiaki Miyamoto (l.) – steht in der Regionalli­ga mit dem Rücken zur Wand.

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