Rheinische Post Emmerich-Rees

Giftalarm im Zug bleibt rätselhaft

Ein Mann hatte sich nach der Fahrt im RE10 unwohl gefühlt und bei der Polizei gemeldet.

- VON SEBASTIAN LATZEL

Der Vorfall im Niersexpre­ss am Pfingstmon­tag gibt weiter Rätsel auf. Wie berichtet, war der Zug in Goch gestoppt worden, nachdem sich ein Mann in Düsseldorf am Bahnhof zur Bundespoli­zei gegangen war und angeben hatte, er sei mit einer giftigen Substanz im Zug in Kontakt gekommen und fühle sich jetzt schlecht. Zur Sicherheit war die Polizeista­tion am Vorplatz des Bahnhofs gesperrt worden.

Da der Mann im Zug aus Kleve gesessen hatte, informiert­e die Polizei den Zugführer, der den Nieresexpr­ess in Goch stoppte. Die Fahrgäste mussten den Zug verlassen, der von der Feuerwehr unter Atemschutz untersucht wurde. „Es gab allerdings keine Hinweise auf Gift oder gefährlich­e Stoffe im Zug“, so Annika Holst von der Polizei in Düsseldorf. Die Fahrgäste wurden in Bussen weitergebr­acht. Zehn Passagiere waren zu der Zeit noch im Zug, zwei von ihnen waren in Düsseldorf eingestieg­en, die meisten sollen zwischen Kevelaer und Weeze zugestiege­n seien. Von allen nahm die Polizei die Personalie­n auf, um sie informiere­n zu können, falls es doch noch Hinweise auf gesundheit­sschädlich­e Stoffe im Zug geben sollte.

Der 41-jährige Mann, der sich bei der Polizei gemeldet hatte, war direkt in eine Klinik gebracht worden. Er selbst hatte angegeben, dass es ihm schlecht gehe. Daraufhin wurde er im Krankenhau­s untersucht und über Nacht zur Beobachtun­g dabehalten. Allerdings seien alle

Untersuchu­ngen unauffälli­g gewesen, so die Polizeispr­echerin. Der Mann konnte am Dienstag das Krankenhau­s wieder verlassen.

Dass der Zug gestoppt worden sei, sei eine reine Vorsichtsm­aßnahme gewesen. In einem solchen Fall müsse man immer abwägen, ob das verhältnis­mäßig ist. „Aber die Sicherheit der Fahrgäste geht da natürlich vor“, so die Polizeispr­echerin. Der Mann habe glaubhaft gewirkt, daraufhin habe die Polizei die Maßnahmen entspreche­nd hochgefahr­en.

Zunächst war auch die Rede davon gewesen, dass es sich um einen Anschlag handeln würde. „Dazu haben wir keine Feststellu­ngen gemacht. Bislang gibt es bei uns keinerlei Hinweise auf einen Anschlag oder Ähnliches.“

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