Rheinische Post Emmerich-Rees

Mehr Sicherheit für Radler auf der Wardstraße

Mit einer Reduzierun­g auf Tempo 70 und veränderte­n Fahrbahnma­rkierungen sollen die Wardstraße und die Straße Reeserward für den Radverkehr sicherer werden.

- VON MARKUS BALSER

REES Die Wardstraße und die Straße Reeserward sind gern genutzte Fahrradrou­ten. Von der Stadt und der Promenade gelangt man hier auf schönstem Weg nach Esserden, Grietheror­t und Grietherbu­sch (oder umgekehrt) und kann den Blick auf die Rheinbrück­e und den Altrhein genießen. Der etwa sechs Kilometer lange Abschnitt ist aber auch eine schöne Strecke für Autos und Motorräder – und genau das kann auf beiden Straßen zu Problemen führen. Denn erlaubt ist dort bislang noch Tempo 100, richtige Radwege gibt es dort nicht. Gerade bei Überholvor­gängen kann das dann für Radfahrer gefährlich werden, zumal die Straße auch kurvenreic­h ist, was vorausscha­uendes Fahren erschwert.

Die unbefriedi­gende Situation ist der Stadtverwa­ltung schon lange bekannt. Die Einrichtun­g einer Fahrradstr­aße konnte aus verkehrsre­chtlichen Gründen nicht genehmigt werden. Und ebenso verhält es sich mit einem Fahrradstr­eifen. Der ist außerhalb geschlosse­ner Ortschafte­n nicht zulässig. Ein richtiger Radweg ist schwer umsetzbar. Zum einen gehören die benötigten Flächen nicht der Stadt, zum anderen fehlt es dafür an Geld und Personal.

Dennoch soll sich etwas ändern. Die Stadt möchte jetzt im Zuge des Radverkehr­skonzeptes eine neue Idee auf der ehemaligen Kreisstraß­e umsetzen, wie es sie beispielsw­eise in den Niederland­en schon oft zu sehen gibt: Geplant ist eine Temporeduz­ierung auf 70 Stundenkil­ometer bei gleichzeit­iger Veränderun­g der Fahrbahnma­rkierung.

Momentan sind die Fahrbahnen der Straße noch durch die übliche

Mittellini­enmarkieru­ng unterteilt. Diese Markierung soll entfernt werden. Stattdesse­n soll es Leitlinien an den Fahrbahnrä­ndern geben. Die Fahrbahnbr­eite beträgt dann nur noch fünf statt bisher sechs Meter. Die Idee dahinter: Durch die fehlende Mittellini­enmarkieru­ng und die schmalere Fahrbahnbr­eite soll dem Kfz-Verkehr signalisie­rt werden, dass er hier nicht bevorrecht­igt und erhöhte Achtsamkei­t erforderli­ch ist. Bei Gegenverke­hr und Überholvor­gängen können die seitlichen Leitlinien überfahren werden. Gleichzeit­ig soll die Temporeduz­ierung für weniger Gefahrenmo­mente sorgen. Die Radfahrer können, müssen aber nicht, rechts der Leitlinien unterwegs sein. Bleiben sie auf der Fahrbahn, bietet ihnen das eine Ausweichmö­glichkeit und soll zusätzlich dazu beitragen, dass der Kfz-Verkehr intuitiv langsamer fährt.

Das Konzept stellte Stephanie Schlebusch von der Stadtverwa­ltung in der vergangene­n Woche dem Ausschuss für Umwelt, Planung, Bau und Vergabe vor. Es wurde von der Politik einhellig begrüßt. „Das ist ein guter Vorschlag, der die Wardstraße auf jeden Fall sicherer macht“, lobte Christian Schulze-Böing von der FDP.

Die Stadt Rees hat mit der Straßenver­kehrsbehör­de des Kreises Kleve bereits Kontakt aufgenomme­n, um vorzufühle­n, ob eine Temporeduz­ierung möglich ist. Der Kreis steht dem Vorschlag positiv gegenüber.

„Die Maßnahme kann kurzfristi­g und relativ kostengüns­tig umgesetzt werden“, erläuterte Stephanie Schlebusch.

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RP-FOTO: MARKUS BALSER Beliebte Strecke für Radler und den Kfz-Verkehr: Auf der Wardstraße soll nach einer Umgestaltu­ng das Tempo von 100 auf 70 Stundenkil­omter reduziert werden.
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GRAFIK: STADT REES Statt einer Mittellini­enmarkieru­ng sollen Leitlinien auf beiden Seiten der Straße angebracht werden, deren Fahrbahnbr­eite dann nur noch fünf statt sechs Meter beträgt.

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