Mehr Sicherheit für Radler auf der Wardstraße
Mit einer Reduzierung auf Tempo 70 und veränderten Fahrbahnmarkierungen sollen die Wardstraße und die Straße Reeserward für den Radverkehr sicherer werden.
REES Die Wardstraße und die Straße Reeserward sind gern genutzte Fahrradrouten. Von der Stadt und der Promenade gelangt man hier auf schönstem Weg nach Esserden, Grietherort und Grietherbusch (oder umgekehrt) und kann den Blick auf die Rheinbrücke und den Altrhein genießen. Der etwa sechs Kilometer lange Abschnitt ist aber auch eine schöne Strecke für Autos und Motorräder – und genau das kann auf beiden Straßen zu Problemen führen. Denn erlaubt ist dort bislang noch Tempo 100, richtige Radwege gibt es dort nicht. Gerade bei Überholvorgängen kann das dann für Radfahrer gefährlich werden, zumal die Straße auch kurvenreich ist, was vorausschauendes Fahren erschwert.
Die unbefriedigende Situation ist der Stadtverwaltung schon lange bekannt. Die Einrichtung einer Fahrradstraße konnte aus verkehrsrechtlichen Gründen nicht genehmigt werden. Und ebenso verhält es sich mit einem Fahrradstreifen. Der ist außerhalb geschlossener Ortschaften nicht zulässig. Ein richtiger Radweg ist schwer umsetzbar. Zum einen gehören die benötigten Flächen nicht der Stadt, zum anderen fehlt es dafür an Geld und Personal.
Dennoch soll sich etwas ändern. Die Stadt möchte jetzt im Zuge des Radverkehrskonzeptes eine neue Idee auf der ehemaligen Kreisstraße umsetzen, wie es sie beispielsweise in den Niederlanden schon oft zu sehen gibt: Geplant ist eine Temporeduzierung auf 70 Stundenkilometer bei gleichzeitiger Veränderung der Fahrbahnmarkierung.
Momentan sind die Fahrbahnen der Straße noch durch die übliche
Mittellinienmarkierung unterteilt. Diese Markierung soll entfernt werden. Stattdessen soll es Leitlinien an den Fahrbahnrändern geben. Die Fahrbahnbreite beträgt dann nur noch fünf statt bisher sechs Meter. Die Idee dahinter: Durch die fehlende Mittellinienmarkierung und die schmalere Fahrbahnbreite soll dem Kfz-Verkehr signalisiert werden, dass er hier nicht bevorrechtigt und erhöhte Achtsamkeit erforderlich ist. Bei Gegenverkehr und Überholvorgängen können die seitlichen Leitlinien überfahren werden. Gleichzeitig soll die Temporeduzierung für weniger Gefahrenmomente sorgen. Die Radfahrer können, müssen aber nicht, rechts der Leitlinien unterwegs sein. Bleiben sie auf der Fahrbahn, bietet ihnen das eine Ausweichmöglichkeit und soll zusätzlich dazu beitragen, dass der Kfz-Verkehr intuitiv langsamer fährt.
Das Konzept stellte Stephanie Schlebusch von der Stadtverwaltung in der vergangenen Woche dem Ausschuss für Umwelt, Planung, Bau und Vergabe vor. Es wurde von der Politik einhellig begrüßt. „Das ist ein guter Vorschlag, der die Wardstraße auf jeden Fall sicherer macht“, lobte Christian Schulze-Böing von der FDP.
Die Stadt Rees hat mit der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Kleve bereits Kontakt aufgenommen, um vorzufühlen, ob eine Temporeduzierung möglich ist. Der Kreis steht dem Vorschlag positiv gegenüber.
„Die Maßnahme kann kurzfristig und relativ kostengünstig umgesetzt werden“, erläuterte Stephanie Schlebusch.