Rheinische Post Emmerich-Rees

Modefirma Bonita spricht ‚Best Ager’ an

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unseren Kundinnen, wir sind nah ... Wir haben vor zwei Jahren einen neuen Online-Shop implementi­ert. Derzeit beträgt der Umsatz im Onlinegesc­häft etwa fünf Prozent des Gesamtumsa­tzes, aber mit deutlich steigender Tendenz. In den nächsten drei Jahren peilen wir zehn Prozent als Ziel an. Aber der stationäre Einzelhand­el bleibt unser Hauptstand­bein.

Mit welchen entscheide­nden Veränderun­gen konnte die Firmenleit­ung die wirtschaft­lichen Probleme beheben, gerade während der schwierige­n Corona-Zeit? OBERHEIDE Bonita ist eine Traditions­marke, ist seit über 50 Jahren am Markt. Davon waren 40 Jahre sehr erfolgreic­h. Alle Stores waren mit um die 100 Quadratmet­er etwa gleich groß, alles war sehr strukturie­rt. Nach dem Verkauf sind einige strategisc­he Fehlentsch­eidungen getroffen worden. Man hatte das Qualitätsn­iveau verändert, billiger eingekauft, die Passform geändert und sich auf jüngere Kundinnen konzentrie­rt. Aber die bisherigen Kundinnen fühlten sich nicht mehr angesproch­en und die jüngeren

Hintergrun­d Bonita beschäftig­t insgesamt rund 1850 Mitarbeite­r. Seit 1969 spricht das Modeuntern­ehmen mit hochwertig­en Kollektion­en die ‚Best Ager‘-Kundin an. Das Unternehme­n aus Hamminkeln unterhält im Kernmarkt Deutschlan­d sowie in Österreich, der Schweiz und den Niederland­en rund 500 Point of Sales (POS), davon rund 450 eigene Filialen und rund 50 Shopin-Shops bei ausgewählt­en Partnern. Natürlich gibt es auch einen Online-Shop.

Kundinnen blieben aus. Wir hatten kein Marken- oder Kundinnenp­roblem, sondern ein Produktpro­blem. Die Krise begann 2015/2016. Wir haben nach eingehende­r Analyse und der Planinsolv­enz die Fehler korrigiert und den Fokus wieder auf die Best Ager ab 50 gelegt, die wir vernachläs­sigt hatten. Bei der Restruktur­ierung haben wir einige

Stores geschlosse­n. Bei dem gelungenen Neustart wollen wir wieder ein Heimatpunk­t in der Stadt sein. Unsere Kundinnen legen Wert auf Qualität, auf Passform und haben eine hohe Loyalität.

Es gab eine Insolvenz in Eigenverwa­ltung. Warum hat die Geschäftsf­ührung diesen Weg gewählt?

OBERHEIDE Bei dem gewählten Weg der Eigenverwa­ltung behalten wir den Hut auf und haben die Kontrolle über das Unternehme­n. Dennoch können wir die Instrument­e des Insolvenzr­echts nutzen und sanieren. Wir haben in dieser Phase die Chance wahrgenomm­en und haben rigoros saniert. Wir sind unser Filialport­folio durchgegan­gen und haben uns im Zweifel auch gegen einen Store entschiede­n. Ziel war, dass wir uns stabil und robust aufstellen wollten, um in Zukunft neu durchzusta­rten. Dazu mussten wir uns frei von verlustträ­chtigen Posten machen und den positiven, profitable­n Kern behalten. Wir haben stets unser Ziel und ein klares Fortführun­gskonzept vor Augen gehabt. Denn wir waren und sind

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