89 Prozent stimmten für das Projekt
begann, habe er angefangen, die Schäden zu registrieren: „Ich hätte nie gedacht, wie extrem das ist.“
Die Selva Maya in Mexiko, Guatemala und Belize ist das größte Regenwaldgebiet im amerikanischen Kontinent nach dem Amazonas. Dort errichtete die Maya-Zivilisation einst mächtige Städte wie Chichén Itzá. Der Touristenzug soll mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern zahlreiche Ruinenstätten verbinden. Auch für normale Personen- sowie Güterzüge sind die Gleise vorgesehen.
Manuel Andrew hat hohe Erwartungen. Der 48-Jährige arbeitet als Gepäckträger in einem Hotel in der Nähe des künftigen Bahnhofs in Cancún. „Gemeinden, die in Vergessenheit geraten waren, werden nun einen Aufschwung durch den Tourismus erleben, weil der Zug dort halten wird“, sagt er. Anwohner würden ihr Handwerk direkt an Touristen verkaufen oder in den Hotels arbeiten können. „Was schlagen die Gegner des Zuges sonst vor, damit
Umfrage Da die Route durch ein Biosphärenreservat führt, sollten vor Baubeginn ein Umweltschutzgutachten erstellt und eine Anhörung der indigenen Gemeinschaften durchgeführt werden.
Ergebnis Ein Referendum, an dem 2018 nur ein Prozent der mexikanischen Bevölkerung teilnahm, sprach sich mit 89 Prozent für das Projekt aus. Auch europäische Firmen sind beteiligt. Eine Tochterfirma der Deutschen Bahn wurde mit Beratungsaufgaben beauftragt. Die Streitkräfte bauen zudem sechs Hotels, eines davon im Biosphärenreservat von Calakmul, wo es archäologische Ruinen gibt. Dort leben einige der letzten Jaguare Mexikos. Gemeinschaftliche Landflächen wurden enteignet oder aufgekauft, das Immobiliengeschäft boomt.
Weltweit habe kein anderes Land ein so großes Bahnprojekt in so kurzer Zeit umgesetzt, sagt Mexikos Präsident López Obrador. In dem Punkt geben ihm seine Kritiker recht: Der Bau sei zu schnell, mit viel Improvisation und ohne die obligatorischen Umweltschutzgutachten durchgeführt worden, sagt Aarón Hernández vom mexikanischen Zentrum für Umweltrecht. Als es immer mehr Klagen gegen das Projekt gab, habe der linksnationalistische Staatschef den Zug zur Angelegenheit der nationalen Sicherheit unter Kontrolle des Militärs erklärt, damit