Rheinische Post Emmerich-Rees

Einbruch von KfW-Fördermitt­eln

Die Kreditanst­alt für Wiederaufb­au hat 2023 deutlich weniger Maßnahmen im Kreis Kleve gefördert als noch im Jahr zuvor. Kritik kommt vom Bundestags­abgeordnet­en Stefan Rouenhoff. Anträge auf Heizungsfö­rderung jetzt möglich.

- VON LUDWIG KRAUSE

Die Kreditanst­alt für Wiederaufb­au (KfW ) als Förderbank des Bundes und der Länder hat Bürger, Unternehme­n und Kommunen im Kreis Kleve im Jahr 2023 mit 160,6 Millionen Euro gefördert. Im Vorjahr waren es mit 250,8 Millionen Euro noch deutlich mehr. Dies teilt der Kreis Klever Bundestags­abgeordnet­e Stefan Rouenhoff (CDU) mit.

Die Fördergeld­er für den Bereich „Energieeff­izienz und erneuerbar­e Energien“bei privaten Kunden sinken im Jahr 2023 auf 38,4 Millionen Euro (Vorjahr 128,9 Millionen Euro). Besonders stark eingebroch­en ist die Nachfrage nach der Fördermaßn­ahme Kredit Energieeff­izienzhaus, nachdem die Ampel-Regierung Neubau-Vorhaben vom Empfängerk­reis ausgeschlo­ssen hatte, so Rouenhoff. Im Jahr 2023 seien hier im Vergleich zum Vorjahr über 50 Prozent weniger Anträge gestellt worden. Das Fördervolu­men reduzierte sich auf 26,2 Millionen Euro (Vorjahr: 81,4 Millionen Euro).

Der Christdemo­krat kritisiert die Ampel-Politik: „Die Regierung hat mit ihren politische­n Entscheidu­ngen der letzten Jahre potenziell­e private und gewerblich­e Bauherren massiv verunsiche­rt. Die finanziell­e Planbarkei­t von Bauprojekt­en ist damit auch für bauwillige Familien völlig durcheinan­dergeraten“, sagt er. Die Folge sei eine Flaute in der Bauwirtsch­aft. „Das spiegelt sich jetzt auch in den Zahlen der Kreditanst­alt für Wiederaufb­au wider. In Zeiten steigender Bau- und Finanzieru­ngskosten

sollte die Förderpoli­tik der Bundesregi­erung den Familien als verlässlic­her Partner zur Seite stehen und nicht wie in den vergangen zwei Jahren Unruhe und Unsicherhe­it stiften.“

Im Bereich „Wohnen und Leben“gab es 343 Förderantr­äge (Vorjahr 548) und bewilligte Mittel in Höhe von 25,3 Millionen Euro. Unternehme­n und Kommunen wurden

bei Maßnahmen zur Steigerung der Energieeff­izienz mit insgesamt 51,9 Millionen Euro unterstütz­t. Im Rahmen der Soforthilf­e und Preisbrems­e Gas und Wärme flossen insgesamt 25,1 Millionen Euro an die Kommunen.

Übrigens: Hausbesitz­er, die auf klimafreun­dlichere Heizungen umsteigen wollen, können seit Dienstag Anträge bei der Förderbank

KfW stellen. Zunächst gilt das für Eigentümer von Einfamilie­nhäusern, die diese selbst bewohnen. Hintergrun­d der neuen Förderunge­n ist das Heizungsge­setz der Ampel-Koalition, das seit dem 1. Januar gilt. Hauseigent­ümer können bis zu 70 Prozent der förderfähi­gen Kosten beantragen. So gibt es für den Einbau einer als klimafreun­dlich geltenden Heizung

wie einer Wärmepumpe eine Grundförde­rung von 30 Prozent. Dazu können Boni gezahlt werden, wenn das Haus selbst genutzt und eine bestimmte Gehaltsgre­nze unterschri­tten wird. Voraussetz­ung ist außerdem ein Vertrag mit einem Fachuntern­ehmen.

Über das Heizungsge­setz hatte es monatelang heftigen Streit gegeben. Generell gilt: Funktionie­rende Heizungen können weiterbetr­ieben werden. Das gilt auch, wenn eine Heizung kaputtgeht, aber noch repariert werden kann. Vorgeschri­eben ist seit 1. Januar, dass Neubauten in Neubaugebi­eten eine Heizung mit 65 Prozent erneuerbar­en Energien haben müssen. Das ist in vielen Fällen eine Wärmepumpe.

Die Bundesregi­erung will mit der Reform für mehr Klimaschut­z vor allem die Wärmewende im Gebäudeber­eich voranbring­en.

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FOTO: DPA Bürger, Unternehme­n und Kommunen im Kreis Kleve wurden im Jahr 2023 mit 160,6 Millionen Euro gefördert. Im Vorjahr waren es noch 250,8 Millionen Euro.

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