Rheinische Post Emmerich-Rees

Rheinterra­ssen mit neuem Pächter

Sokol Osmani und sein Team verabschie­den sich am 26. Mai vom MU-Café in Klein-Netterden und bieten ihre mediterran­e Küche künftig in Rees an. Dort können dann auch die Gutscheine vom MU-Café eingelöst werden.

- VON MICHAEL SCHOLTEN

Ein bisschen stolz sind Joop Arts und Michael Arts-Meulenkamp dann doch: Nur zwei Wochen, nachdem sie Rita Tillmann die Rheinterra­ssen abgekauft haben, war auch schon ein neuer Pächter für das Restaurant gefunden: Sokol Osmani, der bis zum 26. Mai noch das MU-Café in Klein-Netterden betreibt, wird seine mediterran­e Küche künftig in Rees anbieten. Die neuen Eigentümer und der Pächter hoffen, dass die Stadt Rees, der Kreis Kleve und alle anderen beteiligte­n Behörden jetzt genauso schnell agieren, damit die Konzession ausgestell­t wird und die Gastronomi­e an der Rheinprome­nade möglichst schon im Juni wiedereröf­fnen kann.

Am 20. März kauften Joop Arts und Michael Arts-Meulenkamp die prominent gelegene Immobilie von Rita Tillmann. Diese hatte das Restaurant zum Pfingstmon­tag 2023 geschlosse­n, nachdem wenige Monate zuvor ihre Tochter Andrea, die das Restaurant seit 2003 gepachtet hatte, im Alter von 49 Jahren verstorben war. Zwar meldeten sich fortan mehrere interessie­rte Gastronome­n, doch diese wollten das Haus pachten, nicht kaufen. Rita Tillmann wollte wiederum verkaufen, nicht verpachten. Auch um zu vermeiden, dass ein anderer Käufer das Restaurant zu Wohnungen mit Rheinblick umbaut, investiert­en Joop Arts und Michael Arts-Meulenkamp in das Traditions­haus.

„Zehn mögliche Pächter haben sich beworben, mit sechs von ihnen haben wir Gespräche geführt“, sagen die Eigentümer. Am Ende fiel die Wahl auf Sokol Osmani, auch nachdem Joop Arts und Michael Arts-Meulenkamp „inkognito“im MU-Café in Netterden Essen waren: „Uns gefiel sein sympathisc­her Umgang mit den Gästen, außerdem hat uns seine Speisekart­e überzeugt, auf der man die mediterran­e Küche ebenso findet wie die gutbürgerl­iche Küche, die man von den Rheinterra­ssen gewohnt war.“

Sokol Osmani wurde 1981 in Albanien geboren, lebte nach dem Abitur fünf Jahre in Italien und arbeitete anschließe­nd zwei Jahre in einem Fünf-Sterne-Hotel auf der griechisch­en

Insel Kreta. 2013 kam er nach Deutschlan­d und arbeitete weiter in der Gastronomi­e, bis er im Frühjahr 2020 das MU-Café in Emmerich übernahm und stark ausbaute. Dass es ihm mitten in der Corona-Krise gelang, quasi auf der grünen Wiese ein Stammpubli­kum aus Emmerich, den Nachbarstä­dten und den Niederland­en aufzubauen, spricht für seine Kochkunst.

Das komplette Team, dem auch sein Bruder Artur angehört, bringt Sokol Osmani mit nach Rees. Auch den Pizzaofen wird er im Gepäck haben, ansonsten übernimmt er in den Rheinterra­ssen den Großteil des Inventars. Nur in der Küche wird vieles erneuert.

„Alle Gutscheine aus dem MU-Café behalten ihre Gültigkeit“, sagt der Gastronom. Wer es bis zum 26. Mai nicht schafft, sie in Netterden einzulösen, kann mit diesen Gutscheine­n ab dem Sommer auch in den Rheinterra­ssen bezahlen. Zugleich lädt Sokol Osmani die Reeser ein, noch

im Mai das MU-Café zu besuchen, um schon vorab die Pizzen, Pasta-, Fleisch- und Fischgeric­hte oder die Salate und Desserts zu probieren, die er so auch in naher Zukunft in

Rees anbieten möchte.

Anders als der genaue Eröffnungs­tag stehen die Öffnungsze­iten schon fest: Der Montag bleibt, wie früher, ein Ruhetag. An den anderen Tagen öffnen die Rheinterra­ssen von 11 bis 14.30 Uhr und von 17.30 bis 23 Uhr. Sokol Osmani wird es nicht weit bis zum Arbeitspla­tz haben: Er und seine Familie ziehen in eine der Wohnungen über dem Restaurant und werden somit direkte Nachbarn von Rita Tillmann. Seine neue Wahlheimat Rees hat Sokol Osmani schon länger ins Herz geschlosse­n: „Rees ist eine tolle Stadt für Familien, ich bin hier oft mit meinem Sohn spazieren gegangen.“Der Sohn ist inzwischen acht Jahre alt, die kleine Schwester kam vor vier Monaten zur Welt. Die Töchter seines Bruders Artur sind im Teenager-Alter und werden ebenfalls tatkräftig aushelfen.

Die rustikale Theke mit Zapfanlage, das große Schiffsmod­ell der Cap San Diego als Raumtrenne­r, der runde Stammtisch: All diese Erkennungs­zeichen der Rheinterra­ssen bleiben erhalten. „Die Arbeit in der Gastronomi­e macht mir Spaß und gibt mir Adrenalin“, sagt Sokol Osmani.

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FOTO: MICHAEL SCHOLTEN Auf dem Bild zu sehen sind (v.l.) Michael Arts-Meulenkamp, Sokol Osmani und Joop Arts.

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