Positiver Haushaltsabschluss in Straelen
Die Stadt steht 2023 um neun Millionen Euro besser da als veranschlagt. Das liegt an hohen Gewerbesteuereinnahmen – und nicht fertiggestellten Projekten.
(sed) Die Stadt Straelen hat ihren Haushalt für das Jahr 2023 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen – und insgesamt 9,1 Millionen Euro weniger aufgewendet, als das ursprünglich eingeplant war. Eingeplant war ein Haushaltsdefizit von etwa 3,4 Millionen Euro, die Stadt hat aber einen hat einen Jahresüberschuss von vier Millionen Euro ein erwirtschaftet.
Verena Luig, Fachdienstleiterin Finanzen stellte der Stadtpolitik am Dienstagabend das Haushaltsergebnis für das Jahr 2023 vor. Die Gründe für den überraschend positiven Betrag sind vielfältig: Etwa 20 Millionen
Gewerbesteuereinnahmen plante die Stadt Straelen für das Jahr 2023 ein. Es wurden 24 Millionen, ein Plus von vier Millionen Euro.
Dass Straelen seinen Haushalt mit mehr Geld abschließt als ursprünglich geplant, ist keine neue Entwicklung. 2021 schloss Straelen gut fünf Millionen Euro besser ab als geplant, 2022 sogar acht Millionen. Jetzt waren es neun Millionen.
„Man kann die Gewerbesteuereinnahmen sehr schwer planen. Der Haushalt 2023 war massiv von Maßnahmen geprägt, die wir nicht vorhersehen konnten. Wir haben aufgrund des Krieges in der Ukraine
großzügig geplant, hatten jedoch weniger Energieaufwendungen als vorgesehen“, sagt Straelens Bürgermeister Bernd Kuse im Rat. Zudem wurde auch der Haushalt für das Jahr 2023 erst im Frühjahr verabschiedet. Das führt dazu, dass für einige Projekte nicht abgeschlossen werden konnten und sich die Ausgaben auf die kommenden Haushalte verschieben.
„Wir nehmen uns zu viel vor“, sagte Hans-Herrmann Terkatz von der Fraktion Go/Grüne im Rat. „Manche Projekte bekommen wir nicht fertig und übertragen sie dann in das nächste Jahr.“Das führt dann zwar dazu, dass die Finanzlage kurzfristig gut aussieht, aber trügerisch ist: Schließlich wird das eingeplante Geld nur verschoben.
Das positive Haushaltsergebnis hat auch Folgen für die liquiden Mittel, also das Geld, das der Stadt Straelen zur Verfügung steht. Sie sind im Vergleich zum Vorjahr auf etwa 25,5 Millionen Euro gestiegen. Der Überschuss wurde in die Ausgleichsrücklage eingezahlt.
Dass die Finanzsituation in Straelen so rosig bleibt, ist aber keineswegs gewiss: Für das laufende Haushaltjahr hat die Stadt Straelen ein Defizit von 6,3 Millionen Euro eingeplant.