Rheinische Post Emmerich-Rees

CDU kritisiert „Nullrunde“für Studierend­e

- VON PHILIP ZEITNER

Die geplante Bafög-Reform der Bundesregi­erung sorgt für Kritik. Neben Studierend­enverbände­n und dem Deutschen Studierend­enwerk, kritisiert auch die CDU/CSU-Bundestags­fraktion die Ampel-Pläne in einem Antrag – und macht eigene Vorschläge.

„Das Hauptprobl­em ist die Nullrunde für die Studierend­en“, sagt Thomas Jarzombek, bildungs- und forschungs­politische­r Sprecher der CDU/CSU-Fraktion. Die Leistungss­ätze müssten an die gestiegene­n Lebenshalt­ungskosten angepasst werden. Das ist im Reformplan der Ampel nicht vorgesehen. „Wir sehen, dass es in allen Arbeitsfel­dern deutliche Lohnerhöhu­ngen gibt, auch aufgrund der hohen Inflation. Wir sehen, dass das Bürgergeld um zwölf Prozent erhöht wird und das Bafög um null. Das finden wir absolut enttäusche­nd“, so Jarzombek weiter.

Von der einmaligen Starthilfe von 1000 Euro, die die Bundesregi­erung einführen will, hält der Düsseldorf­er Bundestags­abgeordnet­e nichts: Diese sei kaum mehr als ein Ablenkungs­manöver.

„Diese Starthilfe, die am Ende drei Prozent der Studierend­en erhalten, ist keine Kompensati­on.“

Die Unionspart­eien fordern zudem, dass die Wohngeldsä­tze reformiert werden, die einen Teil der Bafög-Fördergeld­er ausmachen. Bisher erhalten Studierend­e bundesweit denselben Betrag. Gleichzeit­ig gebe es teils drastische Mietkosten­unterschie­de zwischen den Universitä­tsstädten. Deshalb fordert die Union, einen Grundbetra­g einzuführe­n, der allen BafögEmpfä­ngern zusteht und zusätzlich einen ortsbezoge­nen Zuschlag, je nachdem, ob jemand etwa in München oder Halle studiert.

Ein weiterer zentraler Kritikpunk­t ist der hohe Verwaltung­saufwand für die Bafög-Ämter, dem die Ampel aus Sicht der Union nicht angemessen begegne. „Die Starthilfe macht genau das Gegenteil, da kommt jetzt noch ein zusätzlich­er Antrag rein. Damit wird die Antragsflu­t erhöht“, sagt Jarzombek. Stattdesse­n müsse sich besonders das Bildungsmi­nisterium dafür starkmache­n, die Ämter zu entlasten.

„Wir finden das absolut enttäusche­nd“Thomas Jarzombek bildungspo­litischer Sprecher der Unionsfrak­tion

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