Rheinische Post Erkelenz

Gabriel will Stromrabat­te der Industrie um ein Fünftel kürzen

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BERLIN (anh/mar) Strominten­sive Unternehme­n werden in Zukunft stärker zur Finanzieru­ng von erneuerbar­en Energien herangezog­en. Bundeswirt­schaftsmin­ister Sigmar Gabriel (SPD) will den Umfang der Ausnahmen von der Ökostrom-Umlage offenbar um ein Fünftel kürzen. Dies erfuhr unsere Zeitung aus Koalitions­kreisen. Im laufenden Jahr sind rund 2100 Firmen von der Ökostrom-Umlage weitgehend befreit. Dies entlastet die Industrieb­etriebe um gut fünf Milliarden Euro. Das soll künftig bis zu einer Milliarde Euro weniger sein.

Unternehme­n, die nicht im internatio­nalen Wettbewerb stehen – wie Futtermitt­elherstell­er, Fleischin- dustrie und Braunkohle­tagebau – dürften bald keinen Nachlass mehr bekommen. Umstritten ist, ob auch Schienenba­hnen – und damit die Deutsche Bahn – die volle Ökostrom-Umlage bezahlen sollen. Das dürfte die Ticketprei­se spürbar steigen lassen.

Die Kürzung der Rabatte ist Teil des neuen Erneuerbar­e-EnergienGe­setzes (EEG), das Gabriel bis zur Sommerpaus­e unter Dach und Fach bringen will. Eckpunkte will der Minister kommende Woche bei der Kabinettsk­lausur in Meseberg vorstellen. Gabriel und sein Staatssekr­etär Rainer Baake berieten darüber gestern in Berlin mit Kanzleramt­sminister Peter Altmaier (CDU).

Industrie soll

bis zu eine Milliarde Euro mehr für Strom

bezahlen

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