Löw: Bei Personalnot bin ich bereit, meinen Plan zu überdenken
Prominente durften für ein Magazin den Bundestrainer befragen. Dabei erneuerte er die Absage an Leverkusens Stürmer Kießling.
MÜNCHEN (sid) Joachim Löw hat für die WM-Endrunde in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) offenbar noch einige Überraschungen in petto. „Auf jeden Fall wäre Angela Merkel sofort im Mannschaftsrat. Auf dem Platz wäre sie mit ihrem Überblick auf einer zentralen Position im Mittelfeld gut aufgehoben, am besten in der Nähe von Bastian Schweinsteiger. Die beiden würden prima harmonieren“, verriet der Bundestrainer im SZ-Magazin. Bei TV-Koch Mälzer als Coach hätte Löw „ein gutes Gefühl, wenn er so coacht wie er kocht“.
Löw beantwortete für das SZ-Magazin 45 Fragen von Prominenten, wobei ausgerechnet Formel-1Weltmeister Sebastian Vettel eine überraschende Antwort provozierte. „Sollte sich jemand verletzten oder in ein Formtief geraten, bin ich bereit, meinen Plan komplett zu überdenken“, beantwortete Löw Vettels Frage, warum der Bundes- trainer Bundesliga-Torschützenkönig Stefan Kießling von Bayer Leverkusen „keine echte Chance“in der Nationalmannschaft gebe. „Ich habe ihm gesagt, dass ich auf der Mittelstürmerposition eher auf Miroslav Klose und Mario Gomez zähle“, sagte Löw. Kießling selbst hat das Thema Nationalmannschaft zwar offiziell abgehakt, selbst aber auch immer wieder betont, dass er im Notfall zur Verfügung stehe. Damit rechnet er aber nicht, auch wenn Gomez vom AC Florenz nach seinem am 15. September 2013 erlittenen Innenbandteilriss im rechten Knie sein Comeback mehrmals verschieben musste.
Ob mit oder ohne Kießling, der Titel bei der WM ist nicht nur für die deutsche Mannschaft, sondern auch für den Bundestrainer persönlich das große Ziel. „Titel sind das Wichtigste, für einen Trainer wie für die Fans. Nur Titel verschaffen vollkommene Zufriedenheit“, gestand Löw, der aber auch klarstellte: „Für mich als Trainer gibt es aber auch jenseits von Pokalen eine große Befriedigung.“Dass mittlerweile auch Kreativität, Technik und Spielwitz zu den deutschen Fußball-Tugenden zählen, würde ihm ein gutes Gefühl geben. Zum Coming-Out von Thomas Hitzlsperger sagte er: „Ich wünsche mir, dass Hitzlspergers Bekenntnis bei uns allen zu einem entspannteren Umgang mit dieser Thematik beiträgt.“