Rheinische Post Erkelenz

Tennis: Kerber und Mayer trotzen der Hitze

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Beim Grand-Slam-Turnier in Melbourne erreicht das deutsche Tennis-Duo das Achtelfina­le.

MELBOURNE (sid/RP) Novak Djokovic demonstrie­rte auf anschaulic­he Weise, wie heiß es bei den Australian Open zugeht. Der Weltrangli­sten-Zweite aus Serbien briet beim morgendlic­hen Einschlage­n ein Spiegelei auf dem blauen Belag des Trainingsp­latzes und verschickt­e das Foto per Twitter. Ernsthaft Tennis gespielt wurde bei den Australian Open in Melbourne aber auch.

Florian Mayer genoss die Anerkennun­g der Kollegen, und Angelique Kerber war nur froh, „es endlich überstande­n zu haben“. Das Duo trotzte der Hitzewelle und zog souverän ins Achtelfina­le ein, das die anderen 16 deutschen Profis ver- passten. Vor allem Mayer überrascht­e die Tennis-Welt und sich selbst. „Bisher wurde ich ja immer belächelt, jetzt heißt es in der Umkleideka­bine: Wow, der kann ja auch bei Hitze spielen“, erzählte Mayer, nachdem er in Melbourne erstmals in die Runde der besten 16 Spieler eingezogen war. 7:5, 6:2, 6:2 bezwang er den angeschlag­enen Polen Jerzy Janowicz. 40 Grad im Schatten – am vierten Tag nacheinand­er. Auch Angelique Kerber war nach dem 6:3, 6:4 gegen Alison Riske (USA) der extremen Verhältnis­se überdrüssi­g.

Bereits am Abend fing es an zu regnen, die Temperatur fiel um 15 Grad. Wenn Kerber gegen die Italieneri­n Flavia Penetta und Mayer gegen den an Nummer drei gesetzten Spanier David Ferrer morgen ihre Achtelfina­ls bestreiten, soll es weiter abgekühlt sein.

Kerber geht als Favoritin ins Match mit Pennetta, die ein deutsches Duell mit dem 6:1, 7:5 gegen Mona Barthel verhindert­e. Für ihren ersten Einzug ins Viertelfin­ale in Melbourne „opfert“die Kielerin einen Teil ihres 26. Geburtstag­s (heu- te). Sie werde eine Extra-Schicht einlegen, um ihren wackeligen Aufschlag zu stabilisie­ren. „Ich weiß, dass ich es kann. Im Training ist der Aufschlag da.“Erst danach gönnt sie sich einen Kurztrip zum Strand und ein „schönes Abendessen“.

Mayer erklärte derweil sein neues Konzept. „Ich bin an einem Punkt, an dem ich mich fragen muss, was ich noch erreichen will“, sagte die Nummer 37 der Weltrangli­ste: „So wie im letzten Jahr, mit dieser Einstellun­g, will ich nicht mehr spielen.“Also sagte sich der 30-Jährige vor der Saison: „Kämpfen und Klappe halten. So gewinne ich bestimmt fünf bis zehn Spiele mehr pro Jahr.“

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FOTO: TWITTER Ein Ei, gebraten auf einem Tennisfeld in Melbourne.

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