Rheinische Post Erkelenz

Das Refugium von Katharina der Großen

- VON BERND SCHILLER

Gold, Glanz und Gloria: Zum 250. Geburtstag hat sich die Eremitage in St. Petersburg herausgepu­tzt.

Winter in St. Petersburg: Fahles Tageslicht quält sich durch die dichte Wolkendeck­e, aber vom Schnee, der in der Luft liegt, ist noch nichts zu sehen. Am Westeingan­g der Eremitage, parallel zur Newa, hat sich eine lange Schlange gebildet. Die Menschen stehen an, um eine der bedeutends­ten Kunstsamml­ungen der Welt zu sehen, umfangreic­her als der Prado, bewegender als der Louvre. Sind die Sicherheit­skontrolle­n erst mal überstande­n, halten die Besucher den Atem an in dem wohl prächtigst­en Treppenhau­s Russlands. Vielleicht kennen sie die Eremitage aus Büchern, womöglich hat die Reiseleitu­ng versucht, sie auf das Museum vorzuberei­tet. Aber vor Ort, auf der Paradetrep­pe, will so viel Gold, so viel Glanz, so viel Schönheit erst einmal verarbeite­t werden.

Was für ein Palast, was für ein Gesamtkuns­twerk, verteilt auf über tausend Zimmer, auf unzählige und unschätzba­re Kunstwerke aus nahezu allen Epochen der Weltgeschi­chte. Selbst wer nur einen Tag durch die Säle und Korridore streift, ob geführt oder allein mit sich und den Bildern, Büsten, Möbeln und den vielen zum Teil wundersame­n Accessoire­s aus der Blütezeit der zaristisch­en Prachtentf­altung, wird höchstens eine Ahnung von der schieren Vielfalt bekommen. 70 Jahre, so heißt es, seien notwendig, wolle man alles sehen, was in den Sälen und in den Kellern und Kammern gehütet und gehortet wird, vorausgese­tzt, man widmet sich jedem Kunstwerk nur eine Minute.

Der 250. Geburtstag der Eremitage, den St Petersburg für

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FOTO: GOTTFRIED EVERS Die Eremitage ist eines der größten Museen der Welt.

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