Das Refugium von Katharina der Großen
Gold, Glanz und Gloria: Zum 250. Geburtstag hat sich die Eremitage in St. Petersburg herausgeputzt.
Winter in St. Petersburg: Fahles Tageslicht quält sich durch die dichte Wolkendecke, aber vom Schnee, der in der Luft liegt, ist noch nichts zu sehen. Am Westeingang der Eremitage, parallel zur Newa, hat sich eine lange Schlange gebildet. Die Menschen stehen an, um eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt zu sehen, umfangreicher als der Prado, bewegender als der Louvre. Sind die Sicherheitskontrollen erst mal überstanden, halten die Besucher den Atem an in dem wohl prächtigsten Treppenhaus Russlands. Vielleicht kennen sie die Eremitage aus Büchern, womöglich hat die Reiseleitung versucht, sie auf das Museum vorzubereitet. Aber vor Ort, auf der Paradetreppe, will so viel Gold, so viel Glanz, so viel Schönheit erst einmal verarbeitet werden.
Was für ein Palast, was für ein Gesamtkunstwerk, verteilt auf über tausend Zimmer, auf unzählige und unschätzbare Kunstwerke aus nahezu allen Epochen der Weltgeschichte. Selbst wer nur einen Tag durch die Säle und Korridore streift, ob geführt oder allein mit sich und den Bildern, Büsten, Möbeln und den vielen zum Teil wundersamen Accessoires aus der Blütezeit der zaristischen Prachtentfaltung, wird höchstens eine Ahnung von der schieren Vielfalt bekommen. 70 Jahre, so heißt es, seien notwendig, wolle man alles sehen, was in den Sälen und in den Kellern und Kammern gehütet und gehortet wird, vorausgesetzt, man widmet sich jedem Kunstwerk nur eine Minute.
Der 250. Geburtstag der Eremitage, den St Petersburg für