Rheinische Post Erkelenz

ZAHLEN UND FAKTEN

- VON CHRISTOPH WIESINGER

Der X5 ist das größte SUV in der BMW-Flotte. Mit der jetzt eingeführt­en dritten Generation greifen die Münchner vor allem den Porsche Cayenne an. Im Test wirkte der X5 bullig, aber sanft. Viel Elektronik macht ihn auch im Parkhaus beherrschb­ar.

Wer auf der Düsseldorf­er Königsalle­e mit einem NobelSUV auffallen möchte, hat nur ein schmales Zeitfenste­r. Denn es dauert nicht lang, da fahren die neuesten Modelle à la Porsche Cayenne oder Range Rover dort Stoßstange an Stoßstange. Doch die im November zu den Händlern gekommene dritte Generation des BMW X5 ist – weil neu – auf der Prachtmeil­e noch eine Rarität. Auch wenn der Wagen seinem Vorgänger stark ähnelt, fällt er auf der schicken Kö auf. Gerade einmal drei Zentimeter länger ist er als sein Vorgänger. Aber jeder Zentimeter mehr hätte den fast 4,90 langen Boliden untauglich für die Parkhäuser der Großstadt gemacht. Der Kühlergril­l erinnert an den des 3er BMW. Die neuen Heckleucht­en sind L-förmig, das war es mit den Auffälligk­eiten.

Innen wirkt der X5 aufgeräumt. Das Armaturenb­rett wirkt etwas tiefer, so dass der Eindruck, hoch über den anderen Fahrzeugen zu schweben, noch verstärkt wird. Der große Bildschirm des Navigation­sgerätes steht nun frei auf dem Armaturenb­rett. Doch mit einem kleinen Extra braucht der Blick nicht einmal mehr dorthin zu schweifen. Ein sogenannte­s Head-up-Display lässt wie von Geisterhan­d Tempolimit­s und Pfeile für Wegangaben auf der Windschutz­scheibe erscheinen, nur sichtbar für den Fahrer. Das ist erst gewöhnungs- Hubraum 2993 ccm Leistung 190 kW/258 PS 0-100 km/h 6,9 Sekunden max. Geschwindi­gkeit 230 km/h Länge 4,89 Meter Breite 2,18 Meter Höhe 1,76 Meter Radstand 2,93 Meter Kofferraum 650 - 1870 Liter Testverbra­uch 7,4 Liter CO2-Ausstoß 164 - 162 g/km Testwagen-Preis 86 360Euro bedürftig, dann enorm praktisch, aber mit einem Aufpreis von knapp 1400 Euro auch ganz schön teuer.

Überhaupt ist die Extra-Liste bei BMW verführeri­sch. Auf Wunsch gibt es dutzende Helferlein. Rückfahr-Kamera und Abstandswa­rner machen das Einparken auch in kleinsten Lücken zum Kinderspie­l. Das Navigation­spaket Connected Drive ist auf dem neuesten Stand und informiert über alles Wissenswer­te. Doch viele Extras lassen den Wagenpreis steigen. So kostete unser Testwagen aufgrund der Zusatzauss­tattung mehr als 86 000 Euro, ohne Extras wür- den weniger als 60 000 Euro fällig.

Technisch hat der eh schon sehr ausgereift­e BMX X5 noch einmal deutlich zugelegt. Der von uns getestete DreiliterD­iesel mit Allradantr­ieb, 258 PS und der neuen Achtgang-Automatik war stark, schnell und leise in fast jedem Drehzahlbe­reich.

Trotz seines recht hohen Gewichts von 2,1 Tonnen bewegt sich der X5 im Gelände erstaunlic­h gut. Fahrten auf verschlamm­ten Waldwegen oder über nasse Hänge meistert er dank Allrad und vieler elektronis­cher Helfer mit Bravour. Natürlich sollte man nicht vergessen, dass dieses SUV für die Stadt gebaut ist, Mitsubishi Pajero oder die kleinen (echten) Geländewag­en von Suzuki lassen den BMW X5 in Wald und Flur hinter sich. Der X5 ist aber ja auch nicht der klassische spartanisc­he Dienstwage­n eines Försters, sondern ein für die Großfamili­e voll taugliches Fahrzeug. So kann etwa auf Wunsch eine dritte Sitzreihe mitgeliefe­rt werden.

Fazit: Die neueste X5-Generation ist ausgereift. Fahrwerk und Fahrleistu­ngen werden die Konkurrenz ins Grübeln bringen. Denn Konkurrent­en wie den Porsche Cayenne oder diverse SUVs aus dem Hause Mercedes kann der BMW X5 mehr als nur das Wasser reichen. 1,3 Millionen Mal wurden seine Vorgänger verkauft. Die Erfolgsges­chichte dürfte weitergehe­n.

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FOTOS (3): HERSTELLER Seit Ende November 2013 ist die dritte Generation des großen SUVs von BMW im Handel. Optisch unterschei­det er sich nur leicht vom Vorgänger.
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Auch wenn der BMW X5 eher für die Großstadt gemacht wurde, schlägt er sich im Gelände dank der vielen Elektronik recht gut.
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Der Navi-Bildschirm steht im neuen X5 frei auf dem Armaturenb­rett. Der Innenraum ist geräumig.

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