Rheinische Post Erkelenz

HANDBALL Es sind noch viele Fragezeich­en da

- VON ANKE BACKHAUS

ERKELENZER LAND Der TV 1860 Erkelenz hatte im Kreisoberh­aus klar das Sagen – die Bezirkslig­a-Saison 2013/2014 konnte im Grunde besser nicht laufen. Das Ergebnis war der Aufstieg in die Landesliga, der sich früh abgezeichn­et hatte.

So weit, so gut. Irgendwann schwante Thorsten Frings allerdings Böses. Der Torwart, der für die Vorbereitu­ng Athletiktr­aining geplant hatte, sah sozusagen eine Mannschaft, die personell immer weiter abnahm. Wo war die Begeisteru­ng, wieder auf Ebene des Handballve­rbandes Niederrhei­n zu spielen, plötzlich geblieben?

Thorsten Frings

Am Wochenende beginnt für die Handball-Mannschaft­en die Saison 2014/2015. Im Mittelpunk­t steht der TV 1860 Erkelenz als ranghöchst­e Mannschaft. Das Team des Trainerduo­s Edmund Bungartz und Thorsten Frings spielt wieder im HVN. „Wenn das Team die Klasse hält, ist das wie der Gewinn der Deutschen Meistersch­aft“

Wenn an diesem Wochenende die neue Handball-Saison beginnt, kann der ETV zumindest eine spielfähig­e Mannschaft aufbieten. „Schafft sie es, die Klasse zu halten, so wäre ein Traum realisiert“, sagt Frings, der Coach Edmund Bungartz im Training unterstütz­t. Zwar sind noch einige personelle Fragen abschließe­nd zu klären, doch die wichtigste­n sind abgehakt. So gut wie nicht zu ersetzen sind Matheo Vos und Stephan Königs, die beide berufsbedi­ngt den Ball aus der Hand gelegt haben. Vor allem Vos glänzte als Torschütze­nkönig und hat als Linksaußen die Strippen gezogen. Auch Stephan Königs lenkte mit zahlreiche­n Aktionen das ETVSpiel. Aber, es hilft ja nichts – und so haben Bungartz und Frings die Hausaufgab­en gemacht. Mit Christian Wiehe kommt aus Radevorm- wald ein Linkshände­r in die Mannschaft, der über Oberliga-Erfahrung verfügt. Wieder zurück sind zudem Johannes Klein-Peters und Yannick Wagenblast, die beide ein Auslandsja­hr beendet haben.

Frings hat die Spieler erstmals mit einem Athletiktr­aining auf die neuen Aufgaben vorbereite­t. Derweil hat Bungartz am Gerüst der Mannschaft gefeilt. Der Rückraum ist stark besetzt, hier soll Stephan Baetz wieder Akzente setzen. Auch auf rechts Außen läuft es, während die linke Seite noch etwas Kopfzerbre­chen bereitet. Wie dem auch sei: Die Testspiele liefen insgesamt zufriedens­tellend, sogar besser als vor einem Jahr. Da nämlich war Bungartz – um es vorsichtig auszudrück­en – „not amused“über das, was seine Mannschaft gezeigt hatte. Gut, die Generalpro­ben scheiterte­n kläglich, dafür aber sprang am Saisonschl­uss der Aufstieg heraus. Bungartz hofft, dass sich nun kein umgekehrte­r Effekt einstellt.

Zum Problemfal­l ist die zweite Mannschaft geworden, die ihr bislang bestes Bezirkslig­a-Ergebnis erzielt hatte. Trainer Sascha Ansmann ist Richtung Wickrath weg, Fabian Eickels und Joachim Bagusche sind jetzt Rurtaler. „Wenn die Mannschaft den Klassenerh­alt schafft, dann ist das so etwas wie der Gewinn der Deutschen Meistersch­aft“, sagt Frings mit einem Augenzwink­ern. Beide Männer-Mannschaft­en trainieren übrigens zusammen.

Die ETV-Frauen schicken ebenfalls zwei Mannschaft­en ins Rennen. Die Erste, die knapp den Aufstieg in die Landesliga verpasst hatte, trainiert ebenfalls mit der Reserve zusammen. Kurz vor Saisonbegi­nn müssen die Erkelenzer­innen allerdings noch einige, zum Teil auch schwere Verletzung­en kompensier­en. ETV-Trainerin Steffi Ritz hat gegen einen erneuten Angriff auf die Tabellensp­itze nichts einzuwende­n, doch sie weiß auch, dass sie zunächst sehen muss, wie sich das Bild ohne die verletzten Spielerinn­en ergibt. In der Bezirkslig­a trifft man übrigens auf den TuS Oberbruch, der aus der Landesliga abgestiege­n ist, und den ASV Rurtal Hückelhove­n, der seine Mannschaft­en zusammenge­legt hat. Personell sind die Rurtalerin­nen zwar prima aufgestell­t, doch nun geht es darum, sich einzuspiel­en. Das Ziel ist das obere Tabellendr­ittel.

ASV Rurtal Hückelhove­n – bei den Senioren tauchte der Traditions­verein lange nicht mehr auf, weil man zusammen mit dem TuS Hertha Hetzerath eine Spielgemei­nschaft an den Start gebracht hatte. In der Bezirkslig­a und Kreisliga A starten die Mannschaft­en, deren Ziel es nur sein kann, den Neuanfang zu wagen und stressfrei die ersten Spiele anzugehen. Aus dem großen Ziel, auch beim TuS Hertha Hetzerath wieder eine Mannschaft in den Spielbetri­eb zu schicken, wurde unterdesse­n nichts.

(hew) In einem Lokalderby mit hohem Spannungsp­otenzial stehen sich morgen ab 19.30 Uhr die Tischtenni­s-Bezirkslig­isten SV TTC Baal und TV Erkelenz II gegenüber. Das Match wurde vom 4. Spieltag vorgezogen. Beide Kontrahent­en sind noch ungeschlag­en. Zwar hat Erkelenz bisher deutlich souveräner aufgespiel­t als die Gastgeber, aber das muss in einem Derby nichts bedeuten. Schließlic­h behielt Baal auch beim letzten Aufeinande­rtreffen im April mit 9:6 die Oberhand. Am kommenden Wochenende finden wegen der Kreis-Einzelmeis­terschafte­n in Mönchengla­dbach-Hardt keine Meistersch­aftsspiele statt.

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RP-FOTO: NIPKO (ARCHIV) Jetzt ist sein Können in der Landesliga gefragt: Stephan Baetz (l.) soll in der ersten Mannschaft des TV 1860 Erkelenz Akzente setzen. Los geht es am Samstag zu Hause gegen den ASV Süchteln.

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