Im Advent Platt de kalle, macht Spaß
Die Mundartfreunde im Heimatverein der Erkelenzer Lande trafen sich zum vorweihnachtlichen Plattabend bei Müller Platz. Bei Mundartvorträgen und dem gemeinsamen Singen auf Platt ging es humorvoll und beschaulich zu.
ERKELENZ Es war mal wieder soweit: Bei „Müllers Platz“in Erkelenz an der Kölner Straße, trafen sich die Mundartfreunde des Heimatvereins der Erkelenzer Lande zu ihrem „Weihnachtlichen Mundartabend“. Und der prächtig dekorierte Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. Mundart, die Kunst „Platt de kalle“, stand dabei natürlich im Vordergrund, und darauf verwies der Vorsitzende des Vereins, Günther Merkens, auch in seiner Begrüßung, natürlich op Platt.
Mit Unterstützung von Theo Görtz, dem Geschäftsführer, war ein tolles Programm vorbereitet, und jedem Teilnehmer auch in schriftlicher Form übergeben worden. Eingestimmt wurden die rund 90 Teilnehmer des Abends von Kindern des Kinderchores Lövenich-Katzem, wie immer unter der bewährten Leitung von Theo Schläger, mit vier Liedern über die Advents- und Weihnachtszeit. Dann wurde unter dem Motto „Verr senge tesame“auch tatsächlich die Besucherschaft aktiv. Nach den Melodien von „Wir sagen euch an“, „Ihr Kinderlein kommet“, „Engel auf den Feldern singen“, und „Lasst uns froh und munter“sein – präsentierte sich der vielstimmige Chor. Alle Lieder dabei auf humorvolle Art von Chorleiter Theo Schläger – dem eigentlichen Regisseur des Abends – natürlich umgetextet in das heimische Platt.
Mit Verzällcher un Jedichtcher aus dem Teilnehmerkreis, so von Leo Lemmen mit Dä kleene Hellije (der kleine Heilige), Heinz Küppers (der sprach über die Krippe der Oestricher Kapelle), Anita Dittberner (Chressvääs steht vörr de Düür und Chresfääs teheem), Hilde Schulz (Do henge vom Wahleböösch komm ech hiär) und Renate Finken (Dä Chreesboom), ging es weiter, und wie der Applaus es ver- muten lässt, fühlten sich alle bestens unterhalten, Mundartfreunde eben. Nach einem Imbiss wurde erst mal wieder „tesame jesonge“. Danach dann die Überraschung des Abends. Extra aus Straßburg angereist, steuerte auch die Europaabgeordnete Sabine Verheyen ihren Beitrag in Mundart zu diesem Abend bei, und das auf original Ieledörper Platt – als Mädchen aus Aachen-Eilendorf ging ihr das auch recht flott über die Lippen. Danach schilderte Theo Schläger die Geschichte der Vorweihnachtszeit vom: Et Chreskenk es fott. Nachdem Heinz Eßer mit zwei Gedichten und dem „Chressboom on angere Kuurele“, sowie Karl Bertrams unter anderem mit „demm ontefri-e Dannebömke“ihre Zuhörer zum Schmunzeln und Lachen gebracht hatten, hieß es nach Gesangsvorträgen von Theo Schläger wieder: Verr senge tesame.
Das war aber noch nicht alles. Nach dem Schlusswort und dem Dank an Schläger und die Vortragenden hatte Vorsitzender Günther Merkens noch eine Überraschung parat, und die kam so richtig gut rüber. Spontan hatten sich Markus Forg und Sabine Verheyen nämlich zu einem Gesangsduo vereint. Unter musikalischer Begleitung von Theo Schläger sangen die Beiden dann: „Du ming Stadt, wo esch jeboore ben“. Das war dann auch der gelungene Abschluss eines wieder mal prächtigen Mundartabends.
Wie der Beifall vermuten ließ, fühlten
sich die Mundartfreunde wieder bestens
unterhalten