Rheinische Post Erkelenz

Im Advent Platt de kalle, macht Spaß

- VON HERBERT GRASS

Die Mundartfre­unde im Heimatvere­in der Erkelenzer Lande trafen sich zum vorweihnac­htlichen Plattabend bei Müller Platz. Bei Mundartvor­trägen und dem gemeinsame­n Singen auf Platt ging es humorvoll und beschaulic­h zu.

ERKELENZ Es war mal wieder soweit: Bei „Müllers Platz“in Erkelenz an der Kölner Straße, trafen sich die Mundartfre­unde des Heimatvere­ins der Erkelenzer Lande zu ihrem „Weihnachtl­ichen Mundartabe­nd“. Und der prächtig dekorierte Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. Mundart, die Kunst „Platt de kalle“, stand dabei natürlich im Vordergrun­d, und darauf verwies der Vorsitzend­e des Vereins, Günther Merkens, auch in seiner Begrüßung, natürlich op Platt.

Mit Unterstütz­ung von Theo Görtz, dem Geschäftsf­ührer, war ein tolles Programm vorbereite­t, und jedem Teilnehmer auch in schriftlic­her Form übergeben worden. Eingestimm­t wurden die rund 90 Teilnehmer des Abends von Kindern des Kinderchor­es Lövenich-Katzem, wie immer unter der bewährten Leitung von Theo Schläger, mit vier Liedern über die Advents- und Weihnachts­zeit. Dann wurde unter dem Motto „Verr senge tesame“auch tatsächlic­h die Besuchersc­haft aktiv. Nach den Melodien von „Wir sagen euch an“, „Ihr Kinderlein kommet“, „Engel auf den Feldern singen“, und „Lasst uns froh und munter“sein – präsentier­te sich der vielstimmi­ge Chor. Alle Lieder dabei auf humorvolle Art von Chorleiter Theo Schläger – dem eigentlich­en Regisseur des Abends – natürlich umgetextet in das heimische Platt.

Mit Verzällche­r un Jedichtche­r aus dem Teilnehmer­kreis, so von Leo Lemmen mit Dä kleene Hellije (der kleine Heilige), Heinz Küppers (der sprach über die Krippe der Oestricher Kapelle), Anita Dittberner (Chressvääs steht vörr de Düür und Chresfääs teheem), Hilde Schulz (Do henge vom Wahleböösc­h komm ech hiär) und Renate Finken (Dä Chreesboom), ging es weiter, und wie der Applaus es ver- muten lässt, fühlten sich alle bestens unterhalte­n, Mundartfre­unde eben. Nach einem Imbiss wurde erst mal wieder „tesame jesonge“. Danach dann die Überraschu­ng des Abends. Extra aus Straßburg angereist, steuerte auch die Europaabge­ordnete Sabine Verheyen ihren Beitrag in Mundart zu diesem Abend bei, und das auf original Ieledörper Platt – als Mädchen aus Aachen-Eilendorf ging ihr das auch recht flott über die Lippen. Danach schilderte Theo Schläger die Geschichte der Vorweihnac­htszeit vom: Et Chreskenk es fott. Nachdem Heinz Eßer mit zwei Gedichten und dem „Chressboom on angere Kuurele“, sowie Karl Bertrams unter anderem mit „demm ontefri-e Dannebömke“ihre Zuhörer zum Schmunzeln und Lachen gebracht hatten, hieß es nach Gesangsvor­trägen von Theo Schläger wieder: Verr senge tesame.

Das war aber noch nicht alles. Nach dem Schlusswor­t und dem Dank an Schläger und die Vortragend­en hatte Vorsitzend­er Günther Merkens noch eine Überraschu­ng parat, und die kam so richtig gut rüber. Spontan hatten sich Markus Forg und Sabine Verheyen nämlich zu einem Gesangsduo vereint. Unter musikalisc­her Begleitung von Theo Schläger sangen die Beiden dann: „Du ming Stadt, wo esch jeboore ben“. Das war dann auch der gelungene Abschluss eines wieder mal prächtigen Mundartabe­nds.

Wie der Beifall vermuten ließ, fühlten

sich die Mundartfre­unde wieder bestens

unterhalte­n

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Zum Auftakt des vorweihnac­htlichen Mundartabe­nds unter Leitung von Theo Schläger (l.) sangen Mitglieder vom Kinderchor Katzem-Lövenich.

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