Rheinische Post Erkelenz

Bund steigt dauerhaft in die Asyl-Finanzieru­ng ein

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BERLIN (may-) Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) hat den Bundesländ­ern beim Schultern der Flüchtling­skosten eine deutlich größere Unterstütz­ung des Bundes zugesicher­t. „Strukturel­l, dauerhaft und dynamisch“würden die Länder in Abhängigke­it von der Zahl der Asylbewerb­er auf zusätzlich­e Geldmittel aus der Bundeskass­e zählen können. Von einem „ersten Schritt“sprach NRW-Ministerpr­äsidentin Hannelore Kraft (SPD). „Das ist wichtig für die Kommunen, denn sie werden von einer Bundeshilf­e profitiere­n“, sagte sie unserer Zeitung.

Über den Sommer soll eine Arbeitsgru­ppe weitere Einzelheit­en klären. Der Vorsitzend­e der Ministerpr­äsidentenk­onferenz, Dietmar Woidke (SPD), hofft auf einen Abschluss schon im September. Für Kraft ist „entscheide­nd, dass der Bund seine Unterstütz­ung nach der Zahl der zu uns kommenden Flüchtling­e leisten wird und nicht eine Pauschale zahlt“.

Die zusätzlich­e Milliarde des Bundes in diesem Jahr sehen die Länder als „Marke“für die Zukunft an. Woidke begrüßte, dass der Bund zur besseren Integratio­n der Flüchtling­e das Angebot von Sprachkurs­en massiv ausbauen will. Dann könnten die jüngeren Flüchtling­e auch schneller in Betrieben ausgebilde­t werden und im Beruf Fuß fassen. Vor Ort gehe es nun auch darum, wie durch mehr Erzieher und Lehrer an Kitas und Schulen auch die jüngsten Flüchtling­e so schnell wie möglich integriert werden.

Fortschrit­te zeichnen sich zudem bei der Gesundheit­sversorgun­g ab. So könnten die Flüchtling­e in das System der gesetzlich­en Krankenver­sicherung aufgenomme­n werden. Stärker wollen Bund und Länder aber zwischen berechtigt­en Flüchtling­en und Menschen ohne Schutzansp­ruch und Bleibepers­pektive unterschei­den und neben den Asylverfah­ren auch die Rückführun­gen beschleuni­gen.

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