Rheinische Post Erkelenz

Deutsche werfen 313 Kilo Lebensmitt­el pro Sekunde weg

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BERLIN (kna) 18 Millionen Tonnen Lebensmitt­el landen in Deutschlan­d jährlich auf dem Müll. Dies entspreche fast einem Drittel des aktuellen Nahrungsmi­ttelverbra­uchs der Bundesrepu­blik, heißt es in der aktuellen Studie „Das große Wegschmeiß­en“der Naturschut­zorganisat­ion WWF. Sie fordert einen nationalen Aktionspla­n zur Halbierung der Verschwend­ung. „Im Schnitt werfen wir in Deutschlan­d jede Sekunde 313 Kilogramm genießbare Nahrungsmi­ttel weg“, sagt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschut­z beim WWF Deutschlan­d. Auch ohne den Einsatz neuer Technologi­en seien zehn der 18 Millionen Tonnen Lebensmitt­elverluste bereits heute vermeidbar – etwa durch verbessert­es Management, nachhaltig­ere Marketings­trategien und veränderte Konsumgewo­hnheiten.

Rund 60 Prozent des Lebensmitt­elabfalls werden laut Studie entlang der Wertschöpf­ungskette vom Produzente­n bis hin zu Großverbra­uchern wie Gastronomi­e und Kantinen verursacht. Beachtlich sei dementspre­chend mit fast fünf Millionen Tonnen auch das Vermeidung­spotenzial bei den Großverbra­uchern und auf der Ebene des Groß- und Einzelhand­els.

Die Naturschut­zorganisat­ion und die Grünen hielten der Bundesregi­erung Tatenlosig­keit vor. „Deutschlan­d braucht einen nationalen Aktionspla­n mit klaren Zielvorgab­en, Zuständigk­eiten und vor allem einer entspreche­nden Finanzieru­ng“, so WWF-Vorstand Heinrich. Verbindlic­hes Ziel müsse es werden, die Verschwend­ung in den kommenden Jahren um die Hälfte zu verringern.

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