Rheinische Post Erkelenz

Krisengipf­el am Montag soll Lösung für Athen bringen

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LUXEMBURG (RP) Bei dem Treffen der Euro-Finanzmini­ster in Luxemburg hat es gestern keine Lösung für die griechisch­e Schuldenkr­ise gegeben. EU-Gipfelchef Donald Tusk rief deshalb ein Sondertref­fen der Staats- und Regierungs­chefs der Euroländer für diesen Montag ein. Das teilte der EU-Ministerra­t nach der ergebnislo­sen Eurogruppe­nsitzung mit. „Es ist Zeit, dringend über die Lage in Griechenla­nd auf höchster politische­r Ebene zu sprechen“, schrieb Tusk.

Athen wurde aufgeforde­rt, ernsthaft in Verhandlun­gen einzutrete­n: „Das Drängendst­e ist, dass wir einen Dialog mit Erwachsene­n im Raum wiederhers­tellen“, sagte die Chefin des Internatio­nalen Währungsfo­nds (IWF), Christine Lagarde, nach dem Treffen, an dem auch der griechisch­e Finanzress­ortchef Yanis Varoufakis teilnahm. Der hatte den Euro-Fi- nanzminist­ern zuvor neue Vorschläge zur Haushaltsk­onsolidier­ung unterbreit­et. Bei dem Tauziehen geht es um ein griechisch­es Reformpake­t, das Voraussetz­ung für die Auszahlung neuer Milliarden­hilfen ist. EUKommissa­r Pierre Moscovici sagte, die Verhandlun­gen seien in der letzten Runde. Die Regierung in Athen müsse ernsthaft arbeiten, um eine Einigung zu erreichen. Unterdesse­n spitzt sich die Krise in dem über- schuldeten Land weiter zu. Die Kunden griechisch­er Banken zogen weiter Geld von den Instituten ab. Bankenkrei­sen zufolge flossen allein zwischen Montag und Mittwoch etwa zwei Milliarden Euro ab. Tausende demonstrie­rten am Abend in Athen für einen Verbleib Griechenla­nds in der Eurozone. Zu der Demonstrat­ion hatten Sympathisa­nten und Wähler der opposition­ellen konservati­ven Partei Nea Dimokratia so- wie der Sozialiste­n (Pasok) und anderer pro-europäisch­er Organisati­onen und Vereinigun­gen aufgerufen. Viele Demonstran­ten machten mit Trillerpfe­ifen Lärm, um damit – wie sie sagten – die Bürger Griechenla­nds „aufzuwecke­n“. Ihrer Ansicht nach könnte das Land bald in den Abgrund stürzen, sollte die LinksRecht­s-Regierung ihre „unnachgieb­ige“Verhandlun­gstaktik mit den Gläubigern fortsetzen, hieß es.

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