Rheinische Post Erkelenz

Streit um mehr Geld für die Beamten in NRW

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DÜSSELDORF (hüw) Die zum 1. Juni vereinbart­e Erhöhung der Beamtenbez­üge um 2,1 Prozent wird sich erst im August auf dem Gehaltszet­tel auswirken. Dann bekommen die aktiven Landesbeam­ten und Pensionäre rückwirken­d ab Juni mehr Geld. Allerdings wird die Erhöhung unter Vorbehalt ausgezahlt. Der Grund: Noch ist das nötige Besoldungs­gesetz nicht verabschie­det; es ist noch nicht einmal von Finanzmini­ster Norbert Walter-Borjans (SPD) in den Landtag eingebrach­t worden.

Nach Angaben von Marcus Optendrenk (CDU) war die Einbringun­g noch für Juni in Aussicht gestellt worden, damit der Landtag das Gesetz im September hätte verabschie­den können. Jetzt verzögere sich die Einbringun­g bis nach der Sommerpaus­e, so dass das Besoldungs­gesetz erst am Jahresende verabschie­det werden kann. Die Landesregi­erung bewege sich damit „auf verfassung­srechtlich dünnem Eis“, so Optendrenk. Den Vorwurf von Heike Gebhard (SPD), die Union wolle die Auszahlung der Erhöhung an die Beamten stoppen, wies er jedoch entschiede­n zurück.

Walter-Borjans warf der Union vor, „von der Rolle“zu sein. Um von ihren Schlagzeil­en abzulenken, unternehme sie „Ablenkungs­manöver ohne Rücksicht darauf, dass am Ende die rasche Auszahlung der Einkommens­zuwächse für die Beamten auf der Strecke bleiben könnte“. Nach Angaben des Finanzmini­steriums ist die Auszahlung ab August rechtens. Die Begründung soll bei Einbringun­g des Gesetzes nachgelief­ert werden. Diese Begründung soll offenbar auch die jüngste Rechtsprec­hung des Bundesverf­assungsger­ichts zur Richterbes­oldung berücksich­tigen. Für 2016 ist eine weitere Gehaltsanp­assung um 2,3 Prozent vorgesehen, die zum 1. August wirksam wird.

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