Mittelalterliches Gold aus dem Rheinland
Bedeutende Goldgulden aus der „Aurea temporibus“aus der rheinischen Region versteigert das Auktionshaus Felzmann vom 30. Juni bis zum 4. Juli.
Die Geschichte der rheinischen Goldmünzen beginnt im späten Mittelalter. Nach Jahrhunderten der Goldknappheit gelangt durch die Kreuzzüge und die Wiederaufnahme des Orienthandels erstmals wieder Gold nach Europa. Die ersten eigenen Goldmünzen im Heiligen Römischen Reich außerhalb Reichsitaliens lässt König Johann von Böhmen 1325 in Prag schlagen.
Im westlichen Reichsgebiet erteilt Karl IV den Erzbischöfen von Trier und Köln im Jahr 1346 das Goldmünzprivileg, als Belohnung für ihre Unter- stützung zu seiner Wahl zum römisch-deutschen König. Die Stadt Mainz folgt acht Jahre später. Kurz darauf wird dieses Recht in der Goldenen Bulle, dem „Grundgesetz“des Heiligen Römischen Reiches, auf alle Kurfürsten ausgeweitet. Unter ihnen der Pfalzgraf bei Rhein, der mit den drei Erzbischöfen 1386 den Rheinischen Münzverein gründet. Haupt- münze wir der Rheinische Gulden, der sich in der Folgezeit zur Leitwährung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation entfaltet und für die wirtschaftliche Entwicklung Zentraleuropas von großer Bedeutung ist.
Durch Glück kommen einige dieser seltenen Gulden in Düsseldorf zur Versteigerung. Insgesamt kommen 25 Einzelstü- cke aus dem Goldenen Zeitalter bei der Auktion vom 30. Juni bis zum 4. Juli zum Aufruf. Darunter ein Goldgulden aus dem Erzbistum Trier, der zwischen 1374 und 1376 geprägt wurde: auf der Vorderseite thront der heilige Petrus in gotischem Chorgestühl über den Wappen von Münzenberg und Saarwerden, auf der Rückseite ist das Wappen von Köln- Trier zu sehen. Ein weiterer Goldgulden stammt aus der Pfalz und entstand zwischen 1380 und 1385. Die Vorderseite beherrscht der Heilige Johannes, die Rückseite zeigt das pfalz-bayerische Wappen.
Neben seltenen Münzen können die Besucher auch historische Medaillen, Orden und Banknoten sowie nationale und internationale Briefmarken-Raritäten erwerben. Zu den außergewöhnlichen Stücken zählt die zweite Auflage der weltberühmten „Blauen Mauritius“mit Post Paid Inschrift in intensivem Indigo. Eine weitere Besonderheit ist eine halbe Neu-Groschen Briefmarke aus Sachsen.
Sammler, Händler und interessierte Gäste sind zur Versteigerung in der Immermannstraße 51 eingeladen. Alle Informationen sowie die Kataloge sind im Internet unter www.felzmann.de zu finden.