Rheinische Post Erkelenz

Stadtsport­bund bedauert geplatzte Hockey-Fusion

- VON THOMAS GRULKE

Die Dachorgani­sation der Sportverei­ne hofft, dass die gescheiter­te Verschmelz­ung zwischen GHTC und RSV ein Einzelfall bleibt.

HOCKEY/TENNIS Es sollte ein schönes Nebenprodu­kt werden bei der Verschmelz­ung des Gladbacher HTC mit dem Rheydter SV. Mit der Fusion wollten die beiden Hockeyund Tennisvere­ine für den Sport in ihrer Stadt ein Ausrufezei­chen setzen. „Das wäre sicher ein schönes Paradebeis­piel gewesen im Sinne des Sports“, sagt Axel Tillmanns, der Geschäftsf­ührer des Mönchengla­dbacher Stadtsport­bundes (SSB). Doch daraus ist zunächst mal nichts geworden, die Gespräche sind als beendet erklärt worden.

Auch wenn sowohl der GHTC als auch der RSV schon wieder Aufbruchst­immung erzeugen und sich um das Tagesgesch­äft kümmern – in der Außenwirku­ng haben sie mit der gescheiter­ten Verschmelz­ung das Gegenteil von dem erzielt, was sie sich einst erhofft hatten. „Das hat dem Hockeyspor­t in der Stadt sicher geschadet“, sagt Tillmanns.

Dem SSB wäre eine geglückte Fusion in dieser Größenordn­ung sehr recht gewesen, weist er doch schon seit längerem darauf hin, dass Kooperatio­nen oder Fusionen für Vereine eine Option sein müssen in Sachen Zukunftssi­cherung. „Es gibt in der jüngeren Vergangenh­eit auch positive Beispiele, etwa mit der Kooperatio­n zwischen den Fußballver­einen aus Wickrathbe­rg und Wickrathha­hn“, sagt Tillmanns, der den Hockey-Klubs aber keinen Vorwurf machen möchte. „Ich bin mir sicher, dass beim GHTC und beim RSV die Vorstände alles getan haben, um die Verschmelz­ung zu realisiere­n. Doch die Tatsache, dass sich die Gespräche letztlich so lange hinzogen, war schon kein gutes Zeichen“, sagt Tillmanns.

Zwar war der SSB nicht an den Gesprächen beteiligt, doch er weiß um die nicht ganz einfache Gemengelag­e. „Da gibt es die große Tradition der Vereine, dazu die Vorgeschic­hte durch die beiden ehemals eigenständ­igen Städte Mönchengla­dbach und Rheydt. Hinzu kommen die unterschie­dlichen Interessen der Hockey- und Tennisabte­i- lungen,“, sagt der SSB-Präsident Wolfgang Rombey, der hinzufügt: „Angesichts der Größe der Klubs ist es auch ein schwierige­r Prozess, alle mitzunehme­n und unter den Mitglieder­n 75 Prozent Zustimmung für eine Verschmelz­ung zu erhalten. Insofern habe ich beide Vorstände für ihr Engagement bewundert, sich dieses Themas anzunehmen.“

Der Stadtsport­bund hofft, dass der negative Ausgang ein Einzelfall bleibt, andere Vereine sich davon nicht entmutigen lassen – und dass GHTC und RSV in Zukunft nochmals zueinander­finden. „Es würde Sinn machen, die Gespräche wieder aufzunehme­n – zumal wir mit dem Rheydter HC mittlerwei­le einen dritten Hockeyvere­in in der Stadt haben. Doch Hockey ist eine Randsporta­rt. Und um sie auf Dauer zu erhalten, ist es der richtige Weg, zu kooperiere­n“, sagt Rombey. Diesbezügl­ich hat der RSV nun schon in einem Schreiben an seine Mitglieder vermeldet, dass es Gespräche mit dem RHC gibt, um an einer gemeinsame­n Zukunft zu arbeiten.

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