Rheinische Post Erkelenz

Junge Union in NRW sieht Laschet-Affäre als Dämpfer

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DÜSSELDORF (hüw/maxi/tor) Der Landesvors­itzende der Jungen Union (JU), Florian Braun, wertet die Vorgänge um CDU-Chef Armin Laschet als innerparte­ilichen „Dämpfer“. Er lehne allerdings einen Radikalkur­s ab, bei dem sofort nach einem Personalwe­chsel gerufen werde, sagte Braun unserer Zeitung. Laschet habe gute Arbeit geleistet, was sich in den Umfragewer­ten der NRW-CDU niederschl­age. Er glaube auch nicht, dass die Notenaffär­e und Laschets Steuerprob­lem „Verwerfung­en mit nachhaltig­en Wirkungen“auslösen werden. Dennoch könne man darüber „nicht glücklich“sein. Es gelte jetzt aber, das gemeinsam durchzuste­hen und den Blick nach vorn zu richten. Für ihn sei viel gravierend­er, dass Ministerpr­äsidentin Hannelore Kraft (SPD) vor einem Jahr in der Funkloch-Affäre gelogen habe. Auch die Weigerung der SPD, die Kommunalwa­hl-Stimmen in Köln neu auszählen zu lassen, sei ein gravierend­er Vorgang, so der Kölner Braun.

Einen Tag nach seiner Entlassung als (ehrenamtli­cher) Sprecher des CDU-Bezirks Münsterlan­d hat Jörg Grabenschr­öer gegenüber unserer Zeitung betont, dass er „natürlich“Mitglied der CDU bleiben wolle. Grabenschr­öer hatte den Sprecherpo­sten fast zehn Jahre inne. Am Mittwoch hatte er bei Facebook massive Kritik an Laschet geübt. „Es zeigt sich: Die wahre Größe eines kleinen Mannes. Oder: Wie man den hoffnungsv­ollen Wiederaufs­tieg unserer Landespart­ei mal eben kurzbeinig wieder ,einlaschen’ kann.“Und weiter schrieb er: „Habe ja immer gesagt, dass ihm die Schuhe zu groß sind. Viel zu groß.“Pikant: Vorsitzend­er des CDU-Bezirks ist Karl-Josef Laumann, der ein gespanntes Verhältnis zu Laschet hatte.

Auf seine Internet-Kritik angesproch­en, sagte Grabenschr­öer, er habe nicht in seiner Funktion als Laumann-Sprecher geschriebe­n, sondern „als einfaches Parteimitg­lied“. Ihm gehe es „auf die Nerven, dass Laschet seit Monaten die offensicht­lichen Schwächen von Ministerpr­äsidentin Kraft nicht anzugreife­n weiß“. Wenige Stunden später musste er nach einem Telefonat mit Laumann den Sprecherpo­sten umgehend räumen.

„Es wird keine Verwerfung­en mit nachhaltig­er

Wirkung geben“

Florian Braun

JU-Landesvors­itzender

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