Mit einem Klick zum Ferienhaus
Bislang war die Suche nach Ferienhäusern und -wohnungen im Internet aufwendig. Gleich drei Suchmaschinen wollen das ändern. Der Deutsche Reiseverband sieht das Angebot als Ergänzung zum Reisebüro.
MÜNCHEN Es gibt Entscheidungen, die man kurze Zeit später verflucht, bevor sie sich doch noch als Glücksfall erweisen. So ging es Johannes Siebers, als er seinen Freunden anbot, sich um die Organisation des Ferienhauses zu kümmern. „2013 wollten wir mit Freunden einen Surf-Urlaub in Portugal machen“, sagt der 30-Jährige. Also machte sich Siebers im Internet auf die Suche nach einem Haus am Strand – und ärgerte sich. „Es gab unzählige Anbieter, viele verschiedene Preise, kaum Transparenz.“Er habe sich gefragt, warum es inzwischen so leicht sei, einen Flug zu suchen, aber keine Ferienwohnung. Daraus entstand die Idee zu Holidu, einer Meta-Suchmaschine, die mehr als 100 Portale im Netz durchforstet, auf denen Ferienwohnungen angeboten werden. Sie zeigt dem Nutzer anschließend, welche Häuser beziehungsweise Wohnungen wann zu welchem Preis verfügbar sind.
Mehr als eine Million Ferienwohnungen können über die Seite gefunden werden, in Kürze sollen es 1,5 Millionen sein. „Unser Ziel ist, dass jede Unterkunft, die kein Hotel ist, bei uns gefunden wird.“Doch das wollen auch die Konkurrenten: Mit Hometogo und Vacaleo aus Berlin gibt es zwei Anbieter, die das Münchner Start-up herausfordern. Während Hometogo auf 2,7 Millionen Ferienwohnungen zugreift, sind es bei Vacaleo immerhin rund 850 000 Häuser und Wohnungen.
Für den Deutschen Reiseverband (DRV) sind diese Portale keine Konkurrenten für Reisebüros, die man verteufeln müsste. „Produkte können heute einfach auf verschiedene Arten vermarktet werden“, sagt DRV-Sprecher Torsten Schäfer. Der Trend gehe hin zum informierten Reisenden: Der Kunde erkundige sich auf den Vergleichs- und Bewertungs-Portalen und gehe dann ins Reisebüro, um dort noch einmal den persönlichen Rat einzuholen und zu buchen. „So gewinnt im Idealfall der Portalbetreiber, der durch die Klicks Geld verdient, ebenso wie das Reisebüro“, sagt Schäfer. Je nachdem, ob der Kunde direkt online bucht oder im Reisebüro, gehe die Provision an den Vermittler. Wichtig sei es zu wissen, dass weder das Reisebüro noch ein VergleichsPortal alle Ferienunterkünfte im Programm haben könne – dafür sei der Markt zu zerstückelt.
Für Kunden kann sich die Suche mit einer dieser Meta-Suchmaschinen lohnen: Dieselbe Ferienwohnung wird oft auf unterschiedlichen Portalen angeboten – dabei gibt es laut Holidu Preisunterschiede von bis zu 55 Prozent. Bislang fiel das nicht weiter auf, weil Häuser nur schwer zu vergleichen sind: Anders als Hotels haben sie keinen Namen, den man bei Google eintippen kann; anders als Flüge haben sie keine festen Flugnummern, die man bei verschiedenen Anbietern kontrollieren könnte. Also mussten sich die Gründer von Holidu ein anderes Verfahren überlegen.
Wie genau die Suche über Holidu funktioniert, will Siebers nicht ver-