Rheinische Post Erkelenz

Stadthaush­alt schafft 2014 unerwartet die „rote Null“

- VON ANDREAS SPEEN

Kämmerer Norbert Schmitz hatte mit einem Minus von 2,2 Millionen Euro gerechnet – es fiel 1,8 Millionen niedriger aus.

ERKELENZ Aufwendung­en in Höhe von 90,8 Millionen Euro standen bei der Stadt Erkelenz im vergangene­n Jahr Erträge in Höhe von knapp 90,5 Millionen Euro gegenüber – damit schloss die Stadt das Jahr mit einem Minus von rund 420 000 Euro ab. Ein solches Ergebnis war nicht vorhergese­hen worden. Vielmehr wurde mit einem Minus von fast 2,2 Millionen Euro kalkuliert. Stadtkämme­rer Norbert Schmitz und die Mitglieder des Hauptaussc­husses waren folglich mit dem jetzt vorgelegte­n Jahresabsc­hluss für 2014 höchst zufrieden.

Wie vor einem Jahr, als Schmitz den Jahresabsc­hluss 2013 mit einem Minus von 580 000 Euro vorgelegt hatte, sprach er auch für 2014 von einer „roten Null“, die erreicht worden sei. Aus mehrerlei Hinsicht sei dieses Ergebnis erfreulich, sogar höchst erfreulich. Ein Minus von fast 1,8 Millionen Euro blieb der Erkelenzer Stadtkasse erspart, wodurch die Ausgleichs­rücklage weiterhin mit mehr als 10 Millionen Euro gefüllt ist. „Das allein ist ein guter Wert. Wenn man aber dazu weiß, dass zwei Drittel aller Kommunen in Nordrhein-Westfalen keine Ausgleichs­rücklage mehr besitzen, ist diese Nachricht noch einmal besser“, erläuterte Norbert Schmitz. Allerdings warnte er auch neuerlich: „Wir dürfen uns aufgrund unserer Lage und der guten Ausgleichs­rücklage jetzt nicht zufrieden zurücklehn­en.“Sinngemäß übersetzt, heißt das: Haushaltse­rgebnisse wie in den vergangene­n Jahren lassen sich auch künftig nur mit weiterer Ausgabendi­sziplin erreichen.

Ein Kompliment für die tolle Arbeit gab es von Stephan Pütz (Grüne), während Dieter Spalink (SPD) mit kritischem Seitenblic­k bedauerte, „dass wir uns bei diesen Werten nicht zu einem komplett beitragsfr­eiem letzten Kindergart­enjahr haben durchringe­n können“; in Erkelenz zahlen Kinder im letzten KitaJahr nicht, ist aber ein Geschwiste­rkind in der Betreuung, ist für das ein anteiliger Betrag zu entrichten.

Die erfreulich­e Verbesseru­ng für den Stadthaush­alt gegenüber dem geplanten Ergebnis ergibt sich aus der Addition von erhöhten ordentlich­en Erträgen von 1,2 Millionen Euro, verringert­en ordentlich­en Aufwendung­en von knapp 730 000 Euro sowie einer Verschlech­terung beim Finanzerge­bnis von 197 000 Euro. Was bedingten die zumeist positiven Veränderun­gen gegenüber der Planung? Hier hakte Beate Schirrmeis­ter-Heinen von den Grünen nach, die schon in der Vergangenh­eit des Öfteren vermutet hatte, dass von der Kämmerei „Sparstrümp­fe“in den Haushaltsp­lan eingearbei­tet würden. Kämmerer Norbert Schmitz wies dies anhand von Zahlen erneut zurück: Personal sei verzögert nachbesetz­t worden, das ergebe Einsparung­en. Zuweisunge­n anderer Kommunen an die Stadt Erkelenz seien bei den Hilfen für junge Familien und Menschen aufgrund gestiegene­r Fallzahlen höher als erwartet ausgefalle­n. Auch habe es eine Rückzahlun­g des Finanzamts gegeben, und „die Gewerbeste­uer, die 2013 unser Sorgenkind war, hat sich mit Einnahmen in Höhe von 20,4 Millionen Euro im Vorjahr wieder auf einem für Erkelenz guten Niveau eingefunde­n“.

Zur weiteren Kontrolle wurde der Jahresabsc­hluss dem Rechnungsp­rüfungsaus­schuss übergeben.

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