Beckenbauer nimmt Blatter in Schutz
BRAUNSCHWEIG (dpa) Fußball-Idol Franz Beckenbauer hat Fifa-Chef Joseph Blatter erneut verteidigt. „Ich wehre mich dagegen, dass alles Negative, was im Fußball und in der Fifa passiert, an der Person Sepp Blatter festgemacht wird“, sagte Beckenbauer der „Braunschweiger Zeitung“. Dennoch befürwortet Beckenbauer den angekündigten Rücktritt Blatters als Präsident des Weltverbands. „Es ist richtig, dass man sich vom Druck, der sich auf ihm und der Fifa aufgebaut hat, befreit“, meinte Beckenbauer, der seit langen Jahren Weggefährte des umstrittenen Blatter ist. „Wir hatten eine sehr enge Beziehung, das ist sie immer noch“, sagte Beckenbauer.
Blatter hatte vier Tage nach seiner Wiederwahl Ende Mai angekündigt, bei einem außerordentlichen FifaKongress sein Amt zur Verfügung stellen zu wollen. Die Fifa steht seit der Verhaftung mehrerer Spitzenfunktionäre kurz vor ihrem jüngsten Kongress in Zürich im Zentrum eines Korruptionsskandals. Die USJustiz führt Ermittlungen wegen Korruption, Verschwörung sowie organisierten Verbrechens.
Im Zuge des Korruptionsskandals gerät nun auch die WM 2002 in Japan und Südkorea unter Verdacht. Einem Bericht der spanischen Sporttageszeitung AS zufolge soll sich Japan die Unterstützung des südamerikanischen Verbandes Conmebol im Zuge der erstmaligen Vergabe des Weltturniers nach Asien mit 1,5 Millionen Dollar gesichert haben. Das Blatt beruft sich auf einen ehemaligen ConmebolMitarbeiter aus Paraguay als Kronzeugen und zeigt Dokumente, die den Geldtransfer belegen.