Rheinische Post Erkelenz

Anleitung zum Sieg gegen Schweden

- VON SEBASTIAN FUHRMANN

Die deutschen Fußballeri­nnen treffen im Achtelfina­le der Weltmeiste­rschaft in Kanada heute auf die Skandinavi­erinnen.

DÜSSELDORF/OTTAWA Duelle gegen Schweden sind für die deutschen Fußballeri­nnen etwas Besonderes, spätestens seit dem Spätsommer 2003. Die Deutschen stehen gegen die Skandinavi­erinnen im Finale um die Weltmeiste­rschaft in Carson, USA. Nach 90 Minuten kennt das Duell noch keinen Sieger. Es steht 1:1, in der Verlängeru­ng fasst sich Nia Künzer ein Herz, sie schießt, sie trifft. Das Spiel ist aus. Künzer hat Deutschlan­d mit ihrem „Golden Goal“zum ersten Mal zum Weltmeiste­r gemacht. Ein großer Moment für die Fußballeri­nnen unter Trainerin Siliva Neid.

Deutschlan­d gegen Schweden, das ist im Frauenfußb­all ein Klassiker. 24 Mal trafen die beiden Kontrahent­en bislang aufeinande­r – und immer gab es einen Sieger. 17 Mal gewannen die Deutschen, sieben Mal die Schwedinne­n. Diese Bilanz darf den deutschen Fußballeri­nnen Mut machen: Heute Abend (22 Uhr, ARD und Eurosport) gibt es in Ottawa die Neuauflage des ewigen Duells; im Achtefinal­e der Fußball-Weltmeiste­rschaft trifft Deutschlan­d auf die Skandinavi­erinnen. Für die Deutschen ist es ein unangenehm­er Start in die K.o.Runde des Turniers.

Während die DFB-Elf in der Vorrunde den Gruppensie­g holte, hatten die Schwedinne­n mehr Mühe mit dem Weiterkomm­en. Der WMDritte von 2011 spielte drei Mal Unentschie­den und kam nur als Gruppendri­tter weiter. Allerdings spielten die Schwedinne­n in der wohl schwersten Gruppe, mit den USA, Australien und Nigeria. Zuletzt tra- fen Deutschlan­d und Schweden im EM-Halbfinale 2013 aufeinande­r. Damals siegte die deutsche Elf 1:0 und kegelte die Schwedinne­n aus dem Turnier im eigenen Land. „Die haben sicher noch eine Rechnung mit uns offen“, sagt Torhüterin Nadine Angerer.

Für die 36-Jährige könnte es das letzte Spiel im Nationaldr­ess sein. Nach dem Turnier wird sie ihre Karriere in der DFB-Elf beenden. „Ich denke da überhaupt nicht dran“, sagt die Weltfußbal­lerin von 2013. „Wenn ich nur nicht ständig darauf angesproch­en würde.“

Auch für Bundestrai­nerin Silvia Neid ist die Partie gegen Schweden eine mit Endspielch­arakter. Vor dem Turnier hatte die Bundestrai­nerin, die die Mannschaft seit 2005 als Cheftraine­rin führt, angedeutet, im Falle eines frühen Scheiterns womöglich früher abzutreten als geplant; 2016 wird Steffi Jones das Traineramt von Neid übernehmen. Der Wechsel an der Spitze des Trainertea­ms ist lange beschlosse­n, und auch sein Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt. Denn 2016 ist Olympia in Rio de Janeiro in Brasilien. Eine Teilnahme an den Olympische­n Spielen

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