Rheinische Post Erkelenz

U21 will sich bei EM für Olympia qualifizie­ren

- VON ULF ZIMMERMANN

PRAG (dpa/RP) Es war nicht das Spiel, das sich die Verantwort­lichen zum Auftakt der U21-Europameis­terschaft in Tschechien von der deutschen Mannschaft gewünscht hatten. Zum Auftakt gelang der Elf um Champions-League-Sieger Marc André ter Stegen nur ein müdes 1:1 gegen eine serbische Mannschaft, deren Aufgebot im Vorfeld nur wenige erschreckt­e. Aber Qualität setzt sich durch, das glaubt Hansi Flick, Sportdirek­tor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). „Es ist damit nichts passiert. Wenn sie ihre Qualität einbringt, dann bin ich überzeugt, dass sie ihr Minimalzie­l erreicht. Das heißt Olympia-Qualifikat­ion.“

Bei dem Turnier in Prag wollen sich die Deutschen für die Olympische­n Spiele in Rio de Janeiro im kommenden Sommer qualifizie­ren. Dafür muss die Mannschaft wenigsten das Halbfinale erreichen. „Das letzte Mal, dass wir dabei waren, ist sehr lange her“, sagt Weltmeiste­r Flick, der nach dem WM-Triumph 2014 in Brasilien den Posten des Sportdirek­tors beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) übernahm. Letztmals hat 1988 in Seoul ein deutsches Team um die späteren Weltmeiste­r Jürgen Klinsmann und Thomas Häßler an Olympia teilgenomm­en.

Um im kommenden Jahr dabei zu sein, muss die U21 erst einmal die Gruppe überstehen. Im zweiten Spiel trifft Deutschlan­d heute Abend auf Dänemark (20.45 Uhr/ ZDF). Mit einem Sieg kann die Mannschaft einen großen Schritt in Richtung K.o.-Runde und damit zur Olympia-Qualifikat­ion machen. „Unser Anspruch und auch klares Signal aus der Bundesliga ist, dass wir bei Olympia dabei sein wollen. Jeder Leistungss­portler, der die Chance hat, dabei zu sein, wird das machen – allein wegen des olympische­n Gedankens“, sagt Flick. Der 50-Jährige gibt sich überzeugt davon, dass die Mannschaft mit Weltmeiste­r Matthias Ginter, Triple-Sieger Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona und dem Liverpoole­r Emre Can diesen Ansprüchen gerecht werden kann.

Wie U21-Trainer Horst Hrubesch sieht der DFB-Sportdirek­tor die Dänen als eine von acht starken Mannschaft­en bei diesem Turnier. „Dänemark kann gut Fußball spielen, sie lieben es, den Ball flach zu kombiniere­n. Sie haben alte Bekannte im Team – Vestergaar­d, Poulsen oder Hojberg. Es ist schon eine Mannschaft, die enorm hohe Qualität besitzt“, sagt Flick.

Die hat auch die deutsche Elf, abrufen konnte sie ihr Potenzial gegen Serbien aber erst in der zweiten Halbzeit – nach dem Platzverwe­is für Linksverte­idiger Christian Günter. Ihn wird im Stadion Eden voraussich­tlich der Berliner Nico Schulz vertreten. Auf der zweiten Sechserpos­ition könnte neben Can der baldige Münchner Joshua Kimmich statt Moritz Leitner beginnen, auf der linken Außenbahn Leonardo Bittencour­t. Torwart und TitelSamml­er Marc-André ter Stegen sagt: „Die Richtung ist klar: Wir wollen und haben eine große Chance, gegen diesen starken Gegner zu gewinnen.“

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