Rheinische Post Erkelenz

Teurer Tarifkonfl­ikt bei der Bahn

- VON ANDREAS GRUHN

Vorstandsc­hef Rüdiger Grube schließt neue Streiks ab Donnerstag nicht aus.

NEUSS Pendler müssen sich darauf einstellen, dass es ab Donnerstag wieder zu Streiks bei der Bahn kommen könnte. Dann endet die bis dahin verlängert­e Schlichtun­g im Tarifstrei­t zwischen der Bahn und der Lokführer-Gewerkscha­ft GdL.

Bahn-Vorstand Rüdiger Grube sagte am Samstag bei einer Podiumsdis­kussion in Neuss: „Ich bin optimistis­ch, endlich diese unsinnigen, ohne Verstand und Prinzipien der Sozialpart­nerschaft geführten Arbeitskäm­pfe zu beenden.“Über den Verlauf der Schlichtun­g und bisherige Ergebnisse des Verfahrens machte Grube keine Angaben. „Wir haben mit der GdL und den Schlichter­n absolutes Stillschwe­igen vereinbart. Alles andere würde die gesamte Verhandlun­g stören.“Grube war neben Felix Fiege, Logistik-Un- ternehmer, und Rainer Schäfer, Chef der Neuss-Düsseldorf­er Häfen, Gast bei einer von Antje Höning, Leiterin der Wirtschaft­sredaktion der Rheinische­n Post, moderierte­n Runde. Gastgeber war die KonradAden­auer-Stiftung. Auch Bundesgesu­ndheitsmin­ister Hermann Gröhe (CDU) war gekommen.

Bis Donnerstag gilt bei der Bahn Friedenspf­licht. Sollte den Schlich- tern Bodo Ramelow (Linke) und Matthias Platzeck (SPD) keine Einigung gelingen, könnte es zu neuerliche­n Streiks kommen.

Die würden nicht nur Pendler und den Güterverke­hr, sondern auch Urlaubsrei­sende treffen. Der langwierig­e Tarifkonfl­ikt mit der kleineren der beiden Eisenbahne­r-Gewerkscha­fter hat der Bahn schwer zugesetzt. „Die Streiks haben uns sehr geschadet. Der monetäre Schaden liegt bei einer halben Milliarde Euro“, sagte Grube. Der Bahnchef nannte den Arbeitskam­pf einen „Streik ohne Sinn und Verstand“: „Wir haben bis letzte Woche nur darüber gestritten, wer wen bei uns vertritt.“Hinzu käme der Imageschad­en bei Kunden. „Acht bis zehn Prozent der Kunden im Schienengü­terverkehr kommen nicht zurück, sondern suchen sich andere Transportw­ege.“

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FOTO: WOI Rüdiger Grube mit Gesundheit­sminister Hermann Gröhe

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