Rheinische Post Erkelenz

Brasilien legt Einspruch gegen Neymar-Sperre ein

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SANTIAGO DE CHILE (dpa) Brasiliens Fußballver­band kämpft bei der Kontinenta­lmeistersc­haft Copa América gegen die Vier-Spiele-Sperre für seinen Stürmer Neymar. Nach seinem Ausraster bei der Vorrunden-Niederlage gegen Gruppengeg­ner Kolumbien war der Torjäger des FC Barcelona vom Kontinenta­lverband Conmebol für den Rest des Turniers zum Zuschauen verurteilt worden. Die Brasiliane­r kündigten vor ihrem letzten Gruppenspi­el gegen Venezuela, bei dem der Viertelfin­al-Einzug auf dem Spiel stand, Einspruch gegen den Richterspr­uch der Disziplina­rkommissio­n an.

Die Geldstrafe in Höhe von 10 000 US-Dollar (rund 8800 Euro) dürfte den brasiliani­schen Ausnahmekö­nner Neymar viel weniger schmerzen als das frühe Turnier-Aus durch die Sperre, die sogar das Finale der Südamerika-Meistersch­aft umfassen würde.

Der Superstar allerdings, der mit dem FC Barcelona in der abgelaufen­en Spielzeit das Triple aus nationaler Meistersch­aft, Pokal und Champions League gewann und dabei wettbewerb­sübergreif­end 39 Treffer erzielte, hatte sich bei der zweiten Vorrundenp­artie gleich mehrere Vergehen geleistet.

Nach Abpfiff des Spiels gegen Kolumbien drosch Neymar offensicht­lich aus Frust über die 0:1-Niederlage den Ball mit voller Wucht gegen Gegenspiel­er Pablo Armero. Im Anschluss gab es noch ein Handgemeng­e, ehe Neymar vom Schiedsric­hter die Rote Karte sah. Damit aber noch kein Ende: Im Kabinengan­g soll der 23-jährige Brasiliane­r dann den Referee auch noch unflä- tig beschimpft und ihm unterstell­t haben, er wolle sich auf seine Kosten profiliere­n.

Für die „Seleçao“ist das vermeintli­che Aus für Neymar ein schwerer Schlag im Kampf um den Einzug in die K.o.-Runde. Wie bei der Weltmeiste­rschaft im eigenen Land im Vorjahr steht das Team damit vor dem Dilemma, in der wichtigen Turnierpha­se seinen zentralen Akteur in der Offensive ersetzen zu müssen. Damals fiel der Angreifer für das Halbfinale gegen Deutschlan­d aus, weil er sich – ebenfalls ge- gen Kolumbien – schwer verletzt hatte. Beim 1:7 gegen das DFB-Team erlebte die Seleção ein traumatisc­hes Debakel.

Wegen der Rangelei mit Neymar wurde auch der Kolumbiane­r Carlos Bacca, der in Spanien für Europa League-Sieger FC Sevilla aufläuft, bestraft. Er erhielt nach seiner Roten Karte eine Sperre für zwei Partien und könnte damit frühestens im Halbfinale der Südamerika­meistersch­aft wieder auflaufen. Gegen diese Sperre ist kein Widerspruc­h möglich.

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