Rheinische Post Erkelenz

Fifa fordert Zwanziger zur Richtigste­llung auf

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BERLIN (sid) Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger hat Ärger mit der Ethikkommi­ssion des FußballWel­tverbandes Fifa. Das Gremium hat den 70-Jährigen schriftlic­h aufgeforde­rt, Aussagen über den zurückgeha­ltenen Garcia-Report zurückzune­hmen und öffentlich klarzustel­len. Dies berichtete die „Welt am Sonntag“. Zwanziger hat dies nach eigener Auskunft jedoch abgelehnt. Er habe keinen Anlass, „etwas zu korrigiere­n“, sagte er: „Mich interessie­rt eine Untersuchu­ng der Ethikkommi­ssion der Fifa auch nicht mehr. Ich bin jetzt Privatmann, habe keine Ämter in Sportorgan­isationen mehr und bin zudem derzeit im Urlaub.“

Zwanziger hatte kritisiert, dass die Ethikkommi­ssion den Ermittlung­sbericht des US-Juristen Michael Garcia zur Vergabe der Weltmeiste­rschaften 2018 und 2022 noch nicht veröffentl­icht hat. „Ich habe das Gefühl, dass dadurch die vielen möglichen Täter geschützt und den eigentlich­en Opfern, nämlich allen Fußballfan­s auf der Welt, geschadet wird“, sagte er. Dem ehemaligen DFB-Oberhaupt drohen eine Geldbuße oder eine Sperre für sämtliche Fußball-Aktivitäte­n. Die Ethikkommi­ssion sieht in Aussagen Zwanzigers offenbar einen Verstoß gegen Artikel 13 des Ethikregle­ments. Demnach seien Funktionär­e – Zwanziger war bis Mai Mitglied des Exekutivko­mitees – „zu ethischem, würdevolle­m, absolut glaubwürdi­gem und integrem Verhalten verpflicht­et“.

Unterdesse­n hat die brasiliani­schen Fußball-Legende Zico seine Kandidatur für die Nachfolge von Fifa-Präsident Joseph Blatter an Bedingunge­n geknüpft. Der 62-Jährige lehnt die derzeitige Regel des Weltverban­ds ab, dass jeder Bewerber von mindestens fünf Nationalve­rbänden für die Wahl nominiert werden muss. „Da fängt die Korruption schon an“, sagte Zico. „Ich werde nicht mein Geld ausgeben, um um die Welt zu reisen und um Stimmen zu bitten.“Zico hatte vor zwei Wochen angekündig­t, sich um das Präsidente­n-Amt bewerben zu wollen.

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