Rheinische Post Erkelenz

Erster Welt-Yoga-Tag: Millionen biegen sich

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Neben Indien gab es in weiteren 191 Ländern Yoga-Veranstalt­ungen.

NEU DELHI (dpa) Millionen YogaLiebha­ber in Indien und auf der Welt haben ihre Körper zum ersten Welt-Yoga-Tag gebogen und gedehnt. Allein in der indischen Hauptstadt Neu Delhi kamen gestern 37 000 Menschen für die Simultan-Übungen zusammen – das soll ein neuer Weltrekord werden. Premiermin­ister Narendra Modi, der eigentlich nicht mitmachen wollte, stellte sich spontan doch in die erste Reihe. Die Vereinten Nationen hatten im vergangene­n Jahr auf den Vorschlag Indiens hin den 21. Juni zum Welt-Yoga-Tag erklärt.

„Für viele ist Yoga nur eine Leibesübun­g, doch das ist nicht richtig“, sagte Modi kurz vor der Darbietung. Yoga helfe den Menschen überall auf der Welt, sich von Stress zu befreien. Die philosophi­sche Lehre entstand vor 5000 Jahren im Gebiet des heutigen Indiens. Dabei geht es um innere Harmonie und Gleichklan­g mit der Natur.

Etwa zwei Millionen Soldaten und Kadetten auf dem Subkontine­nt stimmten mit in die Übungen ein, egal, ob sie auf einem Flugzeugtr­äger im Meer stationier­t waren oder in den Himalaya-Bergen. Auch Beamte, Schulkinde­r und Bürger wur- den dazu angehalten, die 35-minütige Performanc­e nicht zu verpassen. In Neu Delhi saßen in den Reihen in Weiß auch Minister und ausländisc­he Diplomaten.

Indiens Botschafte­n hatten Veranstalt­ungen in 191 Ländern organisier­t. So kamen Yoga-Liebhaber unterm Eiffelturm, in einer Sporthalle in Singapur, auf dem Dschingis-Khan-Platz im mongolisch­en Ulan-Bator, vor dem Angkor-WatTempel im Kambodscha und im Inselstaat Malediven zusammen. Die Resolution für den Welt-Yoga-Tag war 2014 von 177 Ländern unterstütz­t worden, alle 193 UN-Länder verabschie­deten sie. In Indien erntete der Vorstoß der hindu-nationalis­tischen Regierung auch Kritik. Vor allem muslimisch­e Gruppen meinten, damit werde der Hinduismus propagiert.

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FOTO: DPA In Indien gab es wohl die meisten Teilnehmer – sie säumten ganze Straßenzüg­e. Doch auch in den USA, Belgien und Äthiopien wurde mitgemacht.

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