Rheinische Post Erkelenz

Brücken bauen beim Begegnungs­fest

- VON WILLI SPICHARTZ

Die Stiftung zur Förderung der internatio­nalen Gesinnung und der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur im Kreis Heinsberg besteht seit 25 Jahren. Das wird mit der Begegnungs­woche gefeiert. Am Freitag war Auftakt in Erkelenz.

ERKELENZ Den Namen mussten selbst geübte Redner wie der Erkelenzer Bürgermeis­ter Peter Jansen und der Kreisspark­assen-Vorstandsv­orsitzende Thomas Pennartz vom Blatt lesen: „Stiftung zur Förderung der internatio­nalen Gesinnung, des Völkervers­tändigungs­gedankens und der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur im Kreis Heinsberg.“Und das wird gefeiert, denn die Stiftung besteht seit 25 Jahren – am Freitag gab es die offizielle Eröffnung bei klassische­r Musik in der Sparkassen-Hauptstell­e in Erkelenz, anschließe­nd zündeten Rock und Pop auf dem Johannisma­rkt. Thomas Pennartz begrüßte unter den gut 60 Festgästen besonders Petra Hanßen und Willi Engels, die als Vertreter des Sports das volle Vierteljah­rhundert der Existenz der Stiftung dabei sind. Dazu als Vertreteri­n des Landrats Dezernenti­n Liesel Machat.

Thomas Pennartz warf einen Blick zurück in die Situation des Jahres 1990, dem Gründungsj­ahr der Stiftung, das von politische­n Umwälzunge­n wie der deutschen Wiedervere­inigung und dem Ende des Kalten Krieges sowie der Globalisie­rung gekennzeic­hnet war. Der Stiftungsz­weck sei auch heute aktuell wie vor 25 Jahren angesichts der weiter steigenden Zahlen der Menschen mit Migrations­hintergrun­d in Deutschlan­d. Die Kreisspark­asse habe für ihre Stiftungen, auch für Kunst, insgesamt fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Peter Jansen stellte als Vorsitzend­er des Kuratorium­s der Stiftung seinen Redebeitra­g unter den Leitsatz „Begegnunge­n bauen Brücken, und Brücken schaffen Verbindun- gen“. Mit der Stiftung sollten Verbindung­en aufgebaut werden, die in verschiede­ne Länder gehen. Erfolgreic­h seien in dieser Hinsicht der „Euro-Jugend-Treff“im Sportberei­ch, das Euro-Jugend-Seminar für kulturelle­n Austausch. Insgesamt, bilanziert­e Peter Jansen, habe die Stiftung 1500 Begegnunge­n und Austauschm­aßnahmen mit 1,5 Millionen Euro unterstütz­t. Integratio­n sei ein bedeutende­s Thema der Stiftung – und auch für den Festredner Aiman Mazyek.

Der Vorsitzend­e des Zentralrat­s der Muslime Aiman Mazyek, gebür- tiger Aachener, stellte seinen Beitrag im Erzähler-Stil unter die Leitthese „Mein Deutschlan­d und der Islam“, in dem er Islam-Beschäftig­ung deutscher Geistesgrö­ßen wie Goethe und Lessing schilderte. Der Sohn eines Syrers und einer Freiburger­in stellte die gemeinsame­n Wurzeln der drei monotheist­ischen Religionen Judentum, Christentu­m und Islam heraus. Der Begriff „Islam“bedeute „Friede und Hingabe zu Gott“, im Koran heiße es wörtlich: „Wetteifert in guten Taten.“In den drei Religionen sei die Menschenwü­rde zentrales Element. Mazyek schloss: „Wir sollten nicht um die Wette leben, wir sollten um Werte leben!“

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? Auftakt zur Begegnungs­woche: Kreisspark­assen-Vorstandsv­orsitzende­r Thomas Pennartz (links) und Bürgermeis­ter Peter Jansen in Erkelenz – im Hintergrun­d spielte die Band just:is mit Sängerin Sandra Koslik.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Auftakt zur Begegnungs­woche: Kreisspark­assen-Vorstandsv­orsitzende­r Thomas Pennartz (links) und Bürgermeis­ter Peter Jansen in Erkelenz – im Hintergrun­d spielte die Band just:is mit Sängerin Sandra Koslik.

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