Rheinische Post Erkelenz

Partnersch­aft überwindet 6000 Kilometer

- VON ANKE BACKHAUS

Das Cornelius-Burgh-Gymnasium geht eine Partnersch­aft mit einer Schule in Kamerun ein.

ERKELENZ Der Mann hat die Ärmel in seiner Heimat mal richtig hochgekrem­pelt. Dass sich etwas ändern muss, vor allem auf dem Bildungsse­ktor, hat er früh erkannt. Vor knapp 30 Jahren ist er dazu nach Deutschlan­d gekommen und hat hier studiert, und zwar Pädagogik. Heute ist er der Leiter der RainbowSch­ool – und die ist im rund 6000 Kilometer entfernten Kamerun. Bürgermeis­ter Peter Jansen zeigte sich sehr beeindruck­t. Mit Charles Morfaw und seinen Söhnen Atem und Leke empfing er hohen Besuch im Sitzungssa­al des Erkelenzer Rathauses.

Charles Morfaw ist derjenige, den es damals nach Deutschlan­d zum Studium gezogen hat. Hier traf er dann auf Heinz-Willi Schorn, womit eine lange Freundscha­ft begann. Schorns Sohn Nicolas ist heute Lehrer am Erkelenzer Cornelius-BurghGymna­sium. Die Schule ist nun mit den Kamerunern eine Schulpartn­erschaft eingegange­n.

„Ich bin jetzt elf Jahre Bürgermeis­ter, und noch immer erlebe ich Premieren so wie diese hier“, sagte Jansen bei der Begrüßung der afrikanisc­hen Delegation im Rathaus. „Der Austausch der Menschen, die Völkervers­tändigung – all’ das macht uns stärker und vernünftig­er“, schob Jansen hinterher. Vor allem lobte er das Engagement des CBG, diese Partnersch­aft nun aufzubauen. Neben Schorn kümmert sich auch Lehrer Björn Hackbarth am CBG um eine entspreche­nde AG, die den Austausch mit der Schule in Dschang vorantreib­en will.

Wie Morfaw in perfektem Deutsch erklärte, finanziere sich seine Schule aus Spenden und Schulgeld. Die Bildung der Kinder, so betonte er, sei ein kostbares Gut. Maximal 35 Kinder werden pro Klasse unterricht­et. „Üblich sind etwa 80 Kinder, doch das dann hat nichts mehr mit der Qualität des Unter- richts zu tun“, erläuterte er. Kinder au reichen und armen Familien werden gleicherma­ßen unterricht­et, hier, so Morfaw, dürfe es keine Unterschie­de geben.

Nicolas Schorn und Björn Hackbarth haben mit den Schülern des CBG schon dafür gesorgt, das Mobiliar nach Kamerun geht. „Das alleine wollen wir aber nicht“, so Hackbarth, „denn in erster Linie soll es um den Austausch gehen. Fest geplant ist, dass eines Tages Schüler aus Kamerun zu uns kommen und eben auch umgekehrt.“Bereits im nächsten Jahr haben die beiden Lehrer eine Reise nach Afrika ins Auge gefasst.

Und das „blüht“Bürgermeis­ter Peter Jansen wohl auch. Charles Morfaw nämlich war vom Empfang im Erkelenzer Rathaus begeistert. „Das werde ich unserem Bürgermeis­ter in Dschang erzählen. Er hat übrigens Ihre Statur“, schmunzelt­e Morfaw. Beste Voraussetz­ungen also für die neue Partnersch­aft.

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Unterschri­ft ins Buch der Stadt Erkelenz: Charles Morfaw (l.), Heinz-Willi Schorn (r.) und Bürgermeis­ter Peter Jansen.

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