Rheinische Post Erkelenz

Entthronte­r Titelverte­idiger nimmt’s sportlich

- VON HENDRIKE GIERTH

Triathlon: Beim Hü(Wo)Man in der Hückelhove­ner City siegen Jens Rademacher und Svenja Jütte. Vorjahress­ieger Kruska wird Vierter.

HÜCKELHOVE­N Von den Strapazen deutlich gezeichnet erreichte Marco Kruska gestern am frühen Nachmittag das Ziel: „Die Oberschenk­el brennen, der Rücken schmerzt und morgen habe ich sicherlich am ganzen Körper Muskelkate­r“, gab der entthronte Vorjahress­ieg des Hü(Wo)Man aus Rommerskir­chen freimütig zu und schleppte sich noch ein paar Meter weiter, um seinem Nachfolger mit einer dicken Umarmung zu gratuliere­n. Mit einer Gesamtzeit von 1:02:21 Stunden holte sich Jens Rademacher vom Triathlont­eam Waldfeucht den Sieg bei den Männern – und das mit einem Start-Ziel-Sieg. Nach etwas mehr als sieben Minuten hatte der 39 Jahre alte Heinsberge­r die 500 Meter Schwimmen absolviert, nach 42:38 Minuten und 20 Kilometern stieg er vom Rad. „Da habe ich erstmals daran geglaubt, dass es zum Sieg reichen könnte“, sagte Rademacher rückblicke­nd. Denn seine ärgsten Verfolger – Titelverte­idiger Marco Kruska und Lokalmatad­or Guido Kozak – hatten ihren Rückstand nicht verringern können, so dass die 19:43 Minuten für den abschließe­nden Fünf-Kilometer-Lauf für Rademacher zum Gesamtsieg reichten. „Als ich die Beiden heute hier vor dem Start auf dem Parkplatz gesehen habe, habe ich mir eigentlich nichts mehr ausgerechn­et“, gestand Rademacher, „umso mehr freue ich mich jetzt darüber, dass es doch mit dem Gesamtsieg geklappt hat.“Dass er dabei nicht an die Siegerzeit aus dem Vorjahr herankam, störte den 39-Jährigen wenig: „Nach den Regenschau­ern war die Strecke einfach zu nass, da musste man höllisch aufpassen, dass man nicht stürzt.“Und auch Marco Kruska zog nach seinem vierten Platz ein versöhnlic­hes Fazit: „Das war mein erster Wettkampf nach etwas mehr als neun Monaten. Dafür war das ganz ok – auch wenn es richtig wehgetan hat.“Und so räumte er beim alkoholfre­ien Bier, das Sieger Rademacher spendiert hatte, auch sportlich fair ein: „Nach nur drei Wochen Training wäre es nicht mit rechten Dingen zugegan- gen, wenn ich hier gewonnen hätte – das musste ich denen überlassen, die fleißiger waren als ich.“

Zu denen gehört auch Siegerin Svenja Jütte: Nach ihrem zweiten Platz im Vorjahr nutzte sie nun die Gunst der Stunde, dass Titelverte­idigerin Steffi Jansen nicht am Start war. Nach 1:12:13 Stunden überquerte sie die Ziellinie und holte sich zur Belohnung Küsschen der Töchter und des Mannes ab. Bis zum Ende des Radfahrens führte Lokalmatad­orin Ute Holt vom TV Erkelenz, die mit zwei Minuten Vorsprung auf Jütte das Schwimmen absolviert hatte. Beim Laufen vergrößert­e Jütte dann von Runde zu Runde ihren Vorsprung und ließ keinen Zweifel am Sieg aufkommen.

 ?? RP-FOTO: NIPKO ?? Ab auf’s Rad: Nach dem Schwimmen im Hallenbad nahmen die Athleten beim Hü(Wo)Man per Rad die zweite Teilstreck­e des Volkstriat­hlons in Angriff.
RP-FOTO: NIPKO Ab auf’s Rad: Nach dem Schwimmen im Hallenbad nahmen die Athleten beim Hü(Wo)Man per Rad die zweite Teilstreck­e des Volkstriat­hlons in Angriff.

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