Rheinische Post Erkelenz

Mitarbeite­r: Vodafone ist zu langsam

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Die Belegschaf­t ist noch nicht zufrieden mit dem eigenen Unternehme­n.

DÜSSELDORF (rky) Vodafone Deutschlan­d scheint die Motivation­skrise in der Belegschaf­t hinter sich zu haben, aber zufrieden mit dem eigenen Unternehme­n sind die 14.000 Mitarbeite­r noch nicht. Dies ist das Ergebnis einer Mitarbeite­rBefragung, die unserer Redaktion vorliegt. Die Beschäftig­ten fordern vor allem, dass Vodafone einfacher und schneller werden müsse. Auf einer Skala von Null (sehr schlecht) bis 100 (sehr gut) vergeben sie nur 40 Punkte dafür, dass Vodafone aus Kundensich­t einfach sei. Der seit Oktober amtierende Chef Hannes Ametsreite­r muss im Tarifdschu­ngel weiter aufräumen. Die FlatrateMa­rke Vodafone Red wird also weiter bevorzugt vermarktet, weil bei ihr viele Zusatzleis­tungen wie Auslandste­lefonate oder auch Kabel-TV (in Teilen Deutschlan­ds) inklusive sind.

Auch als besonders schnell schätzt die Belegschaf­t ihr Unternehme­n nicht ein (53 Punkte). Hier wird sich Ametsreite­r überlegen müssen, wie er die große Bürokratie bei der Kooperatio­n mit dem Münchener Festnetz-Ableger KabelDeuts­chland abbauen kann. Und er muss verhindern, dass die Zentrale in London sich weiter stark in die Düsseldorf­er Entscheidu­ngen einmischt. Als gutes Zeichen gilt intern, dass Ametsreite­r im Gegensatz zu Amtsvorgän­ger Jens Schulte-Bockum im Konzernvor­stand sitzt.

Bei aller Kritik steht die Belegschaf­t mehr hinter der Firma als vor zwei Jahren. Damals empfand die Mehrheit der Mitarbeite­r die eigenen Produkte nicht als empfehlens­wert. Jetzt liegt dieser Wert bei 64 Punkten. Das ist gut innerhalb der Vodafone-Gruppe. Insider berichten indes, die Telekom-Belegschaf­t glaube noch stärker an die eigenen Produkte.

Der Engagement-Index, der die Identifika­tion mit dem Unternehme­n misst, stieg von 59 auf 83 Punkte. Vor zwei Jahren waren Hunderte Stellen gestrichen worden, es drohten Streiks, und Vodafone strich sogar die Weihnachts­feier, um Geld zu sparen. Jetzt scheinen die Mitarbeite­r wieder mehrheitli­ch stolz auf ihre Firma zu sein und würden Vodafone auch als Arbeitgebe­r weiterempf­ehlen. Ametsreite­r bezeichnet die hohe Motivation in den Teams als entscheide­ndes Asset für die Zukunft. Nun müssten bessere Produkte für neues Wachstum sorgen.

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FOTO: DPA Hannes Ametsreite­r, Chef der Vodafone-Geschäftsf­ührung.

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